Auf Basis der Ergebnisse der Studie ARASENS wurde der ARI jetzt auch zur Kombinationstherapie mit ADT und Docetaxel (Nubeqa®) für das metastasierte hormonsensitive Stadium (mHSPC) zugelassen, berichtete Prof. Martin Bögemann, Münster. An der Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie nahmen 1.306 Patienten mit einem mHSPC teil, die für eine ADT und eine Chemotherapie infrage kamen [1]. Alle Studienteilnehmer erhielten sechs Zyklen Docetaxel und eine ADT-Dauertherapie sowie randomisiert zweimal täglich Darolutamid (600 mg) oder Placebo. Primärer Endpunkt der Studie war das Gesamtüberleben (OS). Die Dauer bis zum kastrationsresistenten Stadium und einem Schmerzprogress waren wichtige sekundäre Endpunkte, die erhoben wurden.
OS-Unterschied signifikant
Mit der Tripeltherapie war das mediane OS zum Auswertungszeitpunkt noch nicht erreicht und betrug mit Placebo 48,9 Monate [1]. Damit war das Mortalitätsrisiko mit Darolutamid um 32,5 % gegenüber Placebo verringert (HR 0,68; 95%-KI 0,57–0,80; p < 0,001). Nach 4 Jahren lag die OS-Rate im Placebo-Arm bei 50 %, im Darolutamid-Arm bei 63 %. Bögemann betonte, dass alle untersuchten Subgruppen vergleichbar wie die Gesamtkohorte von Darolutamid + ADT + Docetaxel profitierten.
Kastrationsresistenz und Schmerzprogress verzögert
Auch die Zeit bis zur Kastrationsresistenz war mit Darolutamid + ADT + Docetaxel länger als mit Placebo + ADT + Docetaxel [1]. Der Median war mit Darolutamid noch nicht erreicht und betrug mit Placebo 19,1 Monate (HR 0,36; 95%-KI 0,30–0,42; p < 0,001). Darolutamid zusätzlich zu ADT + Docetaxel verlängerte auch die Zeit bis zum Schmerzprogress signifikant. Der Median war mit Darolutamid noch nicht erreicht und lag mit Placebo bei 27,5 Monaten (HR 0,79; 95%-KI 0,66–0,95; p = 0,01).
Die Abbruchraten aufgrund von Nebenwirkungen waren in beiden Studienarmen trotz viel längerer Expositionszeit im Darolutamid-Arm vergleichbar. Es traten mit dem ARI fast keine zusätzlichen unerwünschten Ereignisse auf, betonte Bögemann. Nur Hypertonien wurden etwas häufiger berichtet (6,4 % vs. 3,2 % im Placebo-Arm). Wurde um die Expositionsdauer adjustiert, war aber auch diese Nebenwirkung in beiden Studienarmen vergleichbar häufig. „Die Chemotherapie-Nebenwirkungen müssen natürlich erduldet werden“, sagte Bögemann und ergänzte, dass es mit Blick auf die meist älteren Patienten mit Komorbiditäten erfreulich sei, dass Darolutamid kaum ein Interaktionspotential mit anderen Medikamenten zeige. „Wir können Darolutamid mit praktisch allen Medikamenten kombinieren“, betonte er.
Friederike Klein