In der PANAMA-Studie verlängerte die Addition von Panitumumab (Vectibix®) zur Erhaltungstherapie mit 5-Fluorouracil/Folinsäure beim mCRC mit RAS-Wildtyp das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant (HR 0,72; p = 0,014) [1]. Eine beim ASCO-GI vorgestellte Analyse der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQOL) wies nun nach, dass es durch zusätzliches Panitumumab zu keiner Verschlechterung der HRQOL kommt [2]. In beiden Studienarmen wurde während der Induktionstherapie ein Trend zu einer verbesserten HRQOL beobachtet. Auch während der Erhaltungsphase war der Global Health Status in beiden Armen vergleichbar. Hinsichtlich der Lebensqualität sei kein Preis für die Wirksamkeit des zusätzlichen Antikörpers zu bezahlen, so Prof. Dominik Modest, Berlin.
Als „practice-changing“ bezeichnete Modest die beim ASCO-GI 2023 präsentierten Daten der Studie SUNLIGHT, die die Kombination aus Trifluridin/Tipiracil (Lonsurf®) mit Bevacizumab beim refraktären mCRC nach Krankheitsprogression oder Unverträglichkeit von zwei vorangegangenen Chemotherapien untersuchte [3]. Die Phase-III-Studie verglich eine Drittlinientherapie mit Trifluridin/Tipiracil plus Bevacizumab mit alleinigem Trifluridin/Tipiracil. Die Kombination führte zu einer statistisch signifikanten und klinisch relevanten Verbesserung des OS, dem primären Endpunkt. So betrug das mediane OS mit zusätzlichem Bevacizumab 10,8 Monate gegenüber 7,5 Monaten unter Trifluridin/Tipiracil alleine (HR 0,61; p < 0,001). Die Überlegenheit der Kombination wurde in allen untersuchten Subgruppen bestätigt. Auch das mediane PFS war im Kombinationsarm signifikant verlängert (HR 0,44; p < 0,001).
Mascha Pömmerl