Dank der Entwicklung neuer Therapieregime hat sich das Überleben von mCRC-Patienten in den letzten Dekaden erheblich verbessert. Angesichts der verlängerten Lebenserwartung stehen heute Aspekte wie die Prüfung weniger intensiver und daher besser verträglicher Erhaltungs- und Deeskalationstherapien nach Induktionstherapie im Fokus. Dies ist für Patienten relevant, da z. B. Oxaliplatin wegen seiner kumulativen Polyneuropathie möglichst limitiert verabreicht werden sollte, informierte Prof. Dominik Modest, Berlin.
Bewährt hat sich dieser Ansatz in der Phase-II-Studie PanaMa der AIO (Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie) an 377 mCRC-Patienten mit RAS-WT-CRC [1]. 265 Teilnehmer, die auf die dreimonatige Induktionstherapie mit 6 Zyklen FOLFOX plus Panitumumab (Vectibix®) mit einer kompletten (CR) oder partiellen Remission (PR) oder Stabilisierung der Erkrankung angesprochen hatten, wurden danach zu einer Erhaltung mit 5-FU/LV allein oder plus Panitumumab randomisiert. Insgesamt 248 Patienten erhielten die zugeteilte Erhaltungstherapie.
Längeres progressionsfreies Überleben
Beim progressionsfreien Überleben (PFS) ab Randomisierung ergab sich ein signifikanter Unterschied von drei Monaten zugunsten des Panitumumab-Arms: Die nur mit 5-FU/LV behandelte Patienten lebten median 5,7 Monate progressionsfrei, die zusätzlich mit Panitumumab behandelten dagegen 8,8 Monate (HR 0,72; p = 0,014). Auch die Subgruppenanalysen zeigen einen konsistenten Nutzen der Panitumumab-basierten Therapie, so Modest. Die Daten zum Gesamtüberleben (OS) sind noch nicht reif, um eine definitive Aussage zu treffen. Derzeit gibt es einen numerischen Trend zugunsten des Panitumumab-Regimes mit einer OS-Verlängerung um drei Monate (28,7 vs. 25,7 Monate; HR 0,84; p = 0,32). Auch wurde im Verlauf der Erhaltungstherapie eine weitere Verbesserung des Ansprechens beobachtet: Die Gesamtansprechrate im Panitumumab-Arm lag bei 40,8 %, im Kontrollarm nur bei 26,0 % (OR 1,96; p = 0,02). Eine CR wurde in 7,2 % bzw. 4,9 %, eine PR bei 33,6 % bzw. 21,1 % der Patienten erreicht.
Zudem wurde die Erhaltungstherapie mit Panitumumab gut vertragen. Zwar waren Nebenwirkungen bei Addition des Anti-EGFR-Antikörpers zu 5-FU/LV häufiger als mit 5-FU/LV allein. Die Rate an Nebenwirkungen vom Grad 3–4 lag im Panitumumab-Arm jedoch unter 10 %, so Modest. Abschließend wertete er die Panitumumab-basierte Erhaltung nach Induktion mit FOLFOX plus Panitumumab als präferierte Option der Deeskalation beim mCRC mit RAS-WT.
Dr. Katharina Arnheim