Aber nicht nur das PFS, sondern auch das Gesamtüberleben kann mit dieser Therapiestrategie verbessert werden, berichtete Prof. Marc Thill, Frankfurt, auf einem Satelliten-Symposium im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS). Für den CDK4/6-Inhibitor Palbociclib (Ibrance®) etwa wurde in der PALOMA-3-Studie bei vorbehandelten Patientinnen im aktuellen Update nach einem medianen Follow-up von gut 6 Jahren eine Verlängerung des PFS um 6,8 Monate unter der Kombinationstherapie im Vergleich zur endokrinen Monotherapie beobachtet [1]. Verschiedene Analysen von Studiendaten durch die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA kommen überdies zu dem Schluss, dass alle Patientengruppen von der Kombination aus endokriner Therapie plus CDK4/6-Inhibitor profitieren – also Patientinnen mit und ohne Knochenmetastasen, mit und ohne viszerale Metastasen sowie unabhängig vom Progesteron-Rezeptorstatus, vom Alter der Patientinnen und deren Komorbiditäten.
Real-World-Daten unverzichtbar
Wie Thill betonte, sind Real-World-Daten zusätzlich zu den Daten aus klinischen Studien unverzichtbar, weil viele Patientinnen im Behandlungsalltag nicht den strengen Einschlusskriterien von klinischen Studien entsprechen und somit darin nicht abgebildet sind. Umso wichtiger ist es aus seiner Sicht, dass eine umfangreiche Real-World-Untersuchung aus den USA bei Patientinnen, die mit Palbociclib plus Letrozol behandelt wurden, im Vergleich zu Patientinnen, die eine Monotherapie mit Letrozol erhielten, ebenfalls eine Verbesserung des PFS im Bereich um 50 % verzeichnen konnte [2].
In der Erfahrung von PD Dr. Maggie Banys-Paluchowski, Lübeck, decken sich die Aussagen ihrer Patientinnen über ihre Lebensqualität mit denen, die in klinischen Studien erhoben wurden. Demnach sinkt die Lebensqualität insbesondere bei Progress deutlich; deshalb sollte dieser so lange wie möglich hinausgezögert werden.
Dr. Anne Benckendorff