Auf einem Symposium bei den Pathologietagen der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP) stellte Prof. Wilko Weichert, München, zunächst etablierte prädiktive Biomarker für Checkpoint-Inhibitoren in der Zulassungsrealität vor. Bei der Immuntherapie des NSCLC werde für den Einsatz von Atezolizumab die PD-L1-Expression auf Immun- und Tumorzellen bewertet wird, jedoch nicht als Combined Positive Score (CPS). Vielmehr erfolgte die Zulassung bei einer PD-L1-Expression von entweder ≥ 50 % auf Tumorzellen oder ≥ 10 % auf Tumor-infil-trierenden Immunzellen (IC).
Beim metastasierten triple-negativen Mammakarzinom (mTNBC) ist Atezolizumab in Kombination mit nab-Paclitaxel bei einem IC-Score von ≥ 1 % zugelassen. Allerdings sei die Zulassung von Pembrolizumab (Keytruda®) auf Basis der Studie KEYNOTE-355 [1, 2] wahrscheinlich zu erwarten, die dann die CPS-Bestimmung notwendig machen würde – ähnlich wie beim fortgeschrittenen Ösophaguskarzinom, bei dem Pembrolizumab mit Chemotherapie auf Basis der KEYNOTE-590-Studie [3] zugelassen ist.
Defekte Mismatch-Repair-Gene (dMMR) führen zu MSI-H-Tumoren mit einer Vielzahl an Mutationen und Neoantigenen. Als erster Checkpoint-Inhibitor ist Pembrolizumab für die Erstlinien-Monotherapie bei Patienten mit metastasiertem MSI-H/dMMR-Kolorektalkarzinom zugelassen, basierend auf der Studie KEYNOTE-177e, die eine Reduktion des Progressions- oder Sterberisikos um 40 % vs. Chemotherapie zeigte [4].
Neue Ansätze aus der Forschung erläuterte Prof. Albrecht Stenzinger, Heidelberg. So könnte die Analyse klinischer und molekularer Datensätze mithilfe künstlicher Intelligenz tumorentitätsübergreifend genomische Biomarker für die Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren identifizieren. Gesucht würden aber auch tumorspezifische Veränderungen.
Mascha Pömmerl