Der PD (programmed cell death)-1-Inhibitor Nivolumab ist seit 2018 auch für die postoperative Behandlung von Patienten nach Resektion eines malignen Melanoms ab dem Stadium III zugelassen. In der zulassungsrelevanten Studie konnte Nivolumab die rezidivfreie Überlebenszeit gegenüber Ipilimumab signifikant verlängern [1, 2].
Die Zulassungserweiterung von Nivolumab auf das nicht metastasierte maligne Melanom ist eine wichtige neue Therapiemöglichkeit, betonte Prof. Ralf Gutzmer, Hannover. In der Check-
Mate-238-Studie [1] verlängerte die Monotherapie mit Nivolumab das rezidivfreie Überleben (RFS) der Patienten im Stadium IIIB/C–IV signifikant gegenüber einer hochdosierten Monotherapie mit Ipilimumab (30,8 vs. 24,1 Monate; Hazard Ratio 0,66; p < 0,0001; [2]). Nach zwei Jahren waren noch 63% der Nivolumab-Patienten ohne Rezidiv gegenüber 50% im Kontrollarm. Die Wirksamkeitsvorteile zeigten sich in allen untersuchten Subgruppen, unabhängig unter anderem auch vom BRAF-Mutationsstatus.
Nivolumab war nicht nur wirksamer als die Monotherapie mit Ipilimumab, sondern auch deutlich besser verträglich, betonte Gutzmer. Die Therapieabbruchrate wegen Nebenwirkungen lag bei 4% versus 30% unter Ipilimumab [3]. Gutzmer sieht in der Monotherapie mit Nivolumab einen neuen Therapiestandard für Patienten mit reseziertem malignem Melanom ab dem Stadium III.
Nivolumab/Ipilimumab effektiv …
Beim metastasierten malignen Melanom konnte in der CheckMate-067-Studie [4] gezeigt werden, dass die Kombination aus Nivolumab und Ipilimumab deutlich effektiver ist als die jeweilige Monotherapie: Nach einer Nachbeobachtungszeit von 36 Monaten war die mediane Überlebenszeit im Nivolumab/Ipilimumab-Arm noch nicht erreicht, betonte Prof. Dirk Schadendorf, Klinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Essen. 59% der Patienten hatten zum Auswertungszeitpunkt noch keine Folgetherapie benötigt. In den beiden Monotherapiearmen lag dieser Prozentsatz mit 45% (Nivolumab) bzw. 20% (Ipilimumab) deutlich niedriger.
… auch bei Hirnmetastasen
Wichtig sei auch, ergänzte Prof. Stephan Grabbe, Hautklinik der Universitätsmedizin, Universität Mainz, dass die Kombination extra- und intrakraniell eine vergleichbar gute Wirksamkeit zeige. In der CheckMate-204-Studie [5] erreichte über die Hälfte der Patienten mit malignem Melanom und ein bis zwei asymptomatischen Hirnmetastasen unter Nivolumab/Ipilimumab eine intrakranielle objektive Remission, darunter 26% komplette Remissionen. Nach einem Jahr waren noch 81,5% der Patienten am Leben.Birgit-
Kristin Pohlmann
Satellitensymposium „Wer weiß denn so was? Experten fragen! Experten antworten“ im Rahmen der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Dermatologie (ADO) am 13.09.2018 in Stuttgart, unterstützt von Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, München.