In der NATALEE-Studie erhielten 5.101 Patient:innen adjuvant entweder eine ET plus Ribociclib (Kisqali®) oder nur die ET [1]. Die 3-Jahres-iDFS-Rate lag im Ribociclib-Arm bei 90,4 versus 87,1 % unter alleiniger ET (Hazard Ratio [HR] 0,748; p = 0,0014). Die Risikoreduktion von 25 % durch zusätzliches Ribociclib bezeichnete Prof. Tanja Fehm, Düsseldorf, als „statistisch signifikanten und klinisch relevanten Vorteil“. Ribociclib wurde in der reduzierten Dosis von 400 mg gegeben. Jedoch sei NATALEE mit einer Ribociclib-Therapie von über drei Jahren die Studie mit der längsten CDK4/6-Inhibitor-Gabe in der Adjuvanz, betonte Fehm. Ebenfalls wichtig: Auch Erkrankte ohne befallene Lymphknoten wurden eingeschlossen, und die Teilnehmenden durften bereits für bis zu zwölf Monate mit einer ET behandelt worden sein. In der Studie ADJUVANT-WIDER werde man adjuvantes Ribociclib plus ET bei Patient:innen untersuchen, die bis zu 24 Monate lang eine ET erhalten haben können, so Fehm.
Gemäß AGO-Leitlinien können metastasierte HR-positive Mammakarzinome auch bei drohendem Organausfall oder symptomatischer viszeraler Metastasierung endokrinbasiert behandelt werden. Basis der Empfehlung ist die RIGHT-Choice-Studie, die in der Erstlinie für Ribociclib plus ET versus Chemotherapie einen signifikanten Vorteil im progressionsfreien Überleben demonstrierte (HR 0,54; p = 0,0007) [3]. Ergänzend hierzu zeigte eine Subgruppenanalyse, dass auch junge Frauen unter 40 Jahren von der Kombinationstherapie mit Ribociclib profitierten [4]. Derzeit rekrutiert außerdem die CAPTOR-BC-Studie Patient:innen mit einem HR-positiven fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinom, um räumliche, zeitliche und molekulare Muster bezüglich Wirksamkeit von und Resistenz gegen Ribociclib zu untersuchen.
Mascha Pömmerl