In die prospektiv randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Phase-III-Studie KEYNOTE-522 wurden etwa 1.000 erwachsene Patient:innen mit neu diagnostiziertem TNBC (T1cN1–2 oder T2–4 N0–2) aufgenommen [1]. Sie erhielten neoadjuvant neben einer Chemotherapie 2:1-randomisiert zusätzlich Pembrolizumab oder Placebo. Postoperativ erfolgte eine Pembrolizumab-Monotherapie oder die Gabe von Placebo. Nach einer Beobachtungsdauer von etwa drei Jahren war das ereignisfreie Überleben (EFS) unter der zusätzlichen Therapie mit dem Immuncheckpoint-Inhibitor länger als unter einer Chemotherapie plus Placebo. Das 3-Jahres-EFS lag in der ITT(Intention-to-treat)-Population unter Pembrolizumab bei 84,5 versus 76,8 % unter Placebo – ein Unterschied von 7,7 Prozentpunkten.
Der PARP-Inhibitor Olaparib (Lynparza®) ist eine Standardbehandlung beim metastasierten, HER2-negativen Mammakarzinom mit BRCA1/2-Keimbahnmutationen. Nun ist die Substanz auch zugelassen zur adjuvanten Behandlung von Erwachsenen mit BRCA1/2-Keimbahnmutationen, die ein HER2-negatives Mammakarzinom im Frühstadium mit hohem Rezidivrisiko aufweisen und zuvor mit neoadjuvanter oder adjuvanter Chemotherapie behandelt worden sind. Die Zulassung basiert auf den überzeugenden Daten der OlympiA-Studie [2]. Darin hat sich ein positiver Effekt von Olaparib als Monotherapie oder in Kombination mit einer endokrinen Therapie auch beim frühen HER2-negativen Mammakarzinom mit hohem Rezidivrisiko und BRCA1/2-Keimbahnmutation ergeben. Die Ergebnisse bedeuten nach Meinung von Prof. Dorothee Speiser, Berlin, auch, dass bei einem HER2-negativen Mammakarzinom frühestmöglich ein gBRCA1/2-Test veranlasst werden sollte, auch bei HR-positiven Betroffenen. Eine diagnostische genetische Untersuchung könne jede:r approbierte Arzt/Ärztin veranlassen, so Speiser. Voraussetzung: eine schriftlich dokumentierte Aufklärung mit Einverständnis der behandelten Person.
Dr. Beate Fessler