Das LBCL lässt sich mit einer Immunchemotherapie in der Erstlinie oftmals heilen, doch bis zu 50 % der Patient:innen entwickeln eine rezidivierte/refraktäre (r/r) Erkrankung. Speziell im Falle eines frühen Rezidivs und bei Refraktärität sei die Prognose der Betroffenen ungünstig, erklärte Dr. Keith Wilson, Cardiff, UK, im Rahmen des Symposiums. Es bestehe ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen für Patient:innen mit R/R-Erkrankung, auch für jene, die älter und gebrechlicher seien.
Nun konnte erstmals in einer randomisierten Studie in der Onkologie ein signifikanter Überlebensvorteil einer CAR-T-Zell-Therapie gegenüber dem bisherigen Behandlungsstandard gezeigt werden. Wie Dr. Olalekan O. Oluwole, Nashville, TN/USA, berichtete, gelang dies mit der Phase-III-Studie ZUMA-7. Diese hatte die Wirksamkeit und Sicherheit von Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-Cel; Yescarta®) gegenüber der bisherigen Standardbehandlung (SOC, zwei bis drei Zyklen Immunchemotherapie gefolgt von einer Hochdosistherapie und einer allogenen Stammzelltransplantation) bei erwachsenen Patient:innen mit LBCL und einem Progress binnen zwölf Monaten nach dem Abschluss der Erstlinien-Immunchemotherapie oder mit refraktärer Erkrankung evaluiert. Nach einem medianen Follow-up von 47,2 Monaten hatte sich laut Oluwole ein signifikanter Vorteil hinsichtlich des Gesamtüberlebens (OS) für die CAR-T-Zell-Therapie versus SOC gezeigt (Hazard Ratio [HR] 0,726; 95%-Konfidenzintervall [95%-KI] 0,540–0,977; p = 0,0168), entsprechend einer Reduktion des Mortalitätsrisikos um 27,4 % gegenüber SOC [1]. Die CAR-T-Zell-Therapie sei dabei von Erkrankten ≥ 65 Jahre ebenso gut vertragen worden wie von der Gesamtpopulation. „Axi-Cel ist die erste Therapie, die seit dem Jahr 1995 das Gesamtüberleben beim r/r LBCL verbessern konnte“, konstatierte Oluwole. CAR-T-Zellen gebühre damit ein fester Platz im Therapiealgorithmus des LBCL bei frühem Progress nach der Erstlinientherapie, ergänzte Prof. Bertram Glaß, Berlin.
Dr. Claudia Schöllmann