In der Studie L-MIND erhielten die Teilnehmenden mit r/r DLBCL eine Kombinationstherapie aus dem CD19-Antikörper Tafasitamab (Minjuvi®) plus dem Immunmodulator Lenalidomid bis zu zwölf Zyklen, gefolgt von einer Monotherapie mit dem CD19-Antikörper bis zur Progression oder nicht akzeptabler Toxizität [1]. Sie hatten mindestens eine, aber nicht mehr als drei vorherige Therapielinien durchlaufen und waren nicht für eine Hochdosis-Chemotherapie oder eine autologe Stammzelltransplantation geeignet.
In der 5-Jahres-Langzeitanalyse lag der primäre Endpunkt der Studie, die Gesamtansprechrate (ORR), bei 57,5 % (95%-Konfidenzintervall [95%-KI] 45,9–68,5) der insgesamt einbezogenen 80 Patient:innen [2]. Ein vollständiges Ansprechen (CR) erreichten 41,2 %, ein partielles Ansprechen 16,2 % der Erkrankten. Das mediane Gesamtüberleben betrug 33,5 Monate und das mediane progressionsfreie Überleben 11,6 Monate. Von den 21 Patient:innen, die über mehr als 60 Monate nachbeobachtet worden waren, hatten 14 eine vorherige Therapie und sieben ≥ 2 Vortherapien erhalten. Bei Studienteilnehmenden mit einer Vortherapie (n = 40) wurde eine höhere ORR von 67,5 versus 47,5 % bei denjenigen mit ≥ 2 Vortherapien beobachtet.
Wie der Studienautor Dr. Johannes Düll, Würzburg, betonte, ermöglichte der finalen Analyse zufolge die chemotherapiefreie und ambulant einsetzbare, gegen CD19 gerichtete Therapie ein langes, dauerhaftes Ansprechen, wobei die mediane Ansprechdauer nach 44 Monaten noch nicht erreicht worden war. Möglicherweise habe diese Therapieform ein kuratives Potenzial. Dies müsse weiter untersucht werden, so Düll.
Dr. Ralph Hausmann