Die Europäische Kommission hat im Mai 2023 die Zulassung von Pembrolizumab (Keytruda®) als Monotherapie von folgenden Tumoren mit MSI-H/dMMR erteilt:
- nicht resezierbares oder metastasierendes CRC nach Fluoropyrimidin-basierter Kombinationstherapie,
- fortgeschrittenes oder rezidivierendes Endometriumkarzinom mit Fortschreiten der Erkrankung während oder nach vorheriger platinbasierter Therapie in jedem Krankheitsstadium, wenn eine kurative chirurgische Behandlung oder Bestrahlung nicht infrage kommt,
- nicht resezierbares oder metastasierendes Magen-, Dünndarm- oder biliäres Karzinom mit einem Fortschreiten der Erkrankung während oder nach mindestens einer vorherigen Therapie.
Zulassungsrelevant waren die Daten der Phase-II-Studien KEYNOTE-164 [1] und KEYNOTE-158 [2]. An der KEYNOTE-164-Studie [1] nahmen Erkrankte mit nicht resezierbarem/metastasierendem CRC mit MSI-H/dMMR teil, bei denen es nach einer Fluoropyrimidin-basierten Therapie in Kombination mit Irinotecan und/oder Oxaliplatin zu einem Fortschreiten der Erkrankung kam.
In die Basket-Studie KEYNOTE-158 wurden Patient:innen mit nicht operablen oder metastasierenden soliden Tumoren mit MSI-H/dMMR eingeschlossen. Die Teilnehmenden erhielten intravenös Pembrolizumab bis zum Auftreten unzumutbarer Toxizität oder bis zum Fortschreiten der Krebserkrankung. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt der Studien war die objektive Ansprechrate (ORR). Diese lag für das CRC bei 34 %, beim Endometriumkarzinom bei 51 %, beim Magenkarzinom bei 37 %, beim Dünndarmkarzinom bei 56 % und beim biliären Karzinom bei 41 %. Beim CRC wurde die mediane Ansprechdauer noch nicht erreicht, und für die nicht kolorektalen Karzinome hielt das Ansprechen im Median für 47,5 Monate an. Die aufgetretenen Nebenwirkungen von Pembrolizumab stimmten mit dem bereits bekannten Sicherheitsprofil der Immuntherapie überein.
Sabrina Kempe