Die adjuvante Anti-PD-1-Therapie ist laut Dr. Alexander van Akkooi, Amsterdam, Niederlande, Standard in der Behandlung komplett resezierter Melanome mit BRAF-Wildtyp – in den Stadien IIIB–D ebenso wie im Stadium IIIA (T1a/b-T2a, N1a oder N2a, M0) bei mikroskopischer Tumorlast > 1 mm in Wächterlymphknoten. Bei BRAF-V600E/K-mutierten Tumoren in diesen Stadien können laut Akkooi sowohl BRAF- als auch PD-1-gerichtete Adjuvanzien eingesetzt werden. Der PD-1-Inhibitor Pembrolizumab habe als 400-mg-Gabe alle sechs Wochen vergleichbare Wirksamkeit und Verträglichkeit gezeigt wie in der dreiwöchentlichen 200-mg-Dosierung [1].
Fortschritte auch bei metastasiertem Tumor
Auch bei metastasierter Erkrankung kann Prof. Caroline Robert, Villejuif, Frankreich, zufolge mit einem PD1-Hemmer oft noch ein anhaltendes Ansprechen erzielt werden. Laut einer exploratorischen Analyse klinischer Studien beträgt die Dreijahresüberlebensrate unter der alleinigen PD1-Hemmung in der Erstlinientherapie 50 %, bei Kombination von PD1- und CTLA-4-Hemmung 58 % [2]. Die Fünfjahresdaten der Studie KEYNOTE-006 zeigten Gesamtüberlebensraten von 40 % der mit Pembrolizumab und von 31 % der mit dem CTLA-4-Hemmer Ipilimumab Behandelten. Auch die Ansprechraten waren unter Pembrolizumab höher als unter Ipilimumab, sowohl in der Erst- als auch in der Zweitlinientherapie. Alle, die unter Pembrolizumab eine komplette Remission erreicht hatten, 95 % der partiell Remittierten und zwei Drittel der Betroffenen mit stabiler Erkrankung, waren drei Jahre nach Abschluss der Pembrolizumab-Behandlung noch am Leben [3].
Weitere Optionen bei Progression unter PD-1-Hemmer
Robert ergänzte, auch zur Weiter-behandlung nach Progression unter PD-1-Hemmung gäbe es vielversprechende neue Daten. In dieser Situation könne eine Kombination von Pembrolizumab mit niedrig dosiertem Ipilimumab diskutiert werden [4] oder auch eine – allerdings für die Behandelten sehr belas-tende – Therapie mit kryokonservierten autologen tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TILS) [5].
Dr. Thomas Heim