In der Erstlinientherapie des RCC werden heute eine duale Immuntherapie oder die Kombination aus Immun- und zielgerichteter Therapie eingesetzt. „Beide Konzepte haben ihre Vorteile“, so Prof. Viktor Grünwald, Essen. Ein Vorteil, der sich in der Studie CheckMate 9ER manifestierte, war die kurze Dauer bis zum Ansprechen der Patienten auf Nivolumab/Cabozantinib von im Median 2,8 Monaten – wichtig für Patienten mit Remissionsdruck. In der unverblindeten Phase-III-Studie erhielten 651 Patienten mit unbehandeltem fortgeschrittenem oder metastasiertem klarzelligem RCC und überwiegend intermediärer oder schlechter Prognose 1:1-randomisiert entweder 240 mg Nivolumab i. v. alle 2 Wochen plus oral 40 mg Cabozantinib einmal täglich oder einmal täglich oral 50 mg Sunitinib in sechswöchigen Zyklen (4 Wochen Therapie gefolgt von 2 Wochen Pause) [1]. Die objektive Ansprechrate betrug 55,7 % unter der Kombination versus 27,1 % unter Sunitinib (p < 0,0001). „Sehr beeindruckend“ nannte Prof. Margitta Retz, München, die Verdoppelung des medianen progressionsfreien Überlebens (primärer Endpunkt) von 8,3 auf 16,6 Monate unter der Kombination (HR 0,51; 95-%-KI 0,41–0,64; p < 0,0001).
Auch das Gesamtüberleben (OS) war signifikant verbessert (HR 0,60; 98,89-%-KI 0,40–0,89; p = 0,001), wobei das mediane OS nach einem medianen Follow-up von 18,1 Monaten in keinem Arm erreicht war. Das Sicherheitsprofil der Kombination war handhabbar und die Lebensqualität verbessert.
Mascha Pömmerl