„Häufigste Tumorerkrankung bei Frauen ist Brustkrebs, und trotz aller Fortschritte versterben jährlich nach wie vor etwa 17.000 Betroffene“, konstatierte Dr. Lars Mühlenhoff, AstraZeneca, Hamburg. Eine frühe präzise Diagnostik sei Voraussetzung für personalisierte und optimierte Therapien, so Mühlenhoff. Ein Beispiel hierfür ist der frühzeitige Gentest auf eine BRCA-Keimbahnmutation bei Betroffenen mit HER2-negativem, Hormonrezeptor-positivem oder einem triple-negativen Mammakarzinom. Liegt eine solche Mutation vor, kann bereits in der Adjuvanz nach (neo)adjuvanter Chemotherapie zielgerichtet mit dem PARP-Inhibitor Olaparib (Lynparza®) behandelt werden. Auch wichtig: die genaue Angabe der HER2-Expression, denn die Wirksamkeit des Antikörper-Drug-Konjugats (ADC) Trastuzumab-Deruxtecan wurde auch für Patient:innen mit metastasiertem Mammakarzinom und niedriger HER2-Expression gezeigt [1].
Was kann zukünftig verbessert werden, um metastasierten Brustkrebs von einer tödlichen in eine chronische Erkrankung zu transformieren? Ein Faktor seien Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz, erklärte Prof. Peter Fasching, Erlangen. Prof. Sibylle Loibl, Neu-Isenburg und Frankfurt, ergänzte: „Wir müssen die Menschen ermutigen, Technik und Digitalisierung als Chance zu begreifen.“ Vielversprechend seien neue ADC. Als Möglichkeiten am Horizont sah Loibl die CAR-T-Zell-Therapie sowie die therapeutische Impfung gegen Brustkrebs. Wichtig seien Studien, auch kleine, um Fortschritte zu erzielen. Für Loibl ebenfalls wichtig: mehr Unterstützung für Frauen, die nach der Therapie ins normale Leben zurückfinden müssen.
Mascha Pömmerl