Beim fortgeschrittenen Urothelkarzinom stoßen platinbasierte Chemotherapien häufig an ihre Grenzen. Wie Prof. Jonas Busch, Berlin, darlegte, erreichen diese zwar in der Regel gute Ansprechraten, aber nur ein limitiertes OS [1–3]. Wenn der Krebs nach der platinbasierten Chemotherapie nicht fortgeschritten ist, kann zusätzlich zu Best Supportive Care (BSC) eine Erhaltungstherapie mit Avelumab (Bavencio®) initiiert werden. Diese führt auch langfristig zu einem verlängerten PFS und OS, wie Ergebnisse eines aktuellen Langzeit-Follow-up der Studie JAVELIN Bladder 100 belegen [4]. Nach zwei Jahren lagen die OS-Raten unter der Kombination bei 49,8 % gegenüber 38,4 % unter alleiniger BSC. Die PFS-Raten betrugen 23,4 % vs. 7,1 %. Wie die Betroffenen auf die vorherige Chemotherapie angesprochen hatten, hatte keinen Einfluss auf die Wirkung der Erhaltungstherapie. In die Studie eingeschlossen waren 700 Patient:innen mit inoperablem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom nach platinhaltiger Chemotherapie. Im Verhältnis 1:1 randomisiert erhielten sie entweder BSC alleine oder in Kombination mit Avelumab
10 mg/kg IV alle zwei Wochen [5]. Das Sicherheitsprofil war akzeptabel. Die häufigsten behandlungsbezogenen unerwünschten Ereignisse waren Harnwegsinfekte, Diarrhö sowie Gelenkschmerzen. Zum Behandlungsabbruch führten diese lediglich bei 12 % der Behandelten. Erste Auswertungen einer nicht interventionellen Studie scheinen die Effektivität auch bei einer heterogenen Patientenklientel im Praxisalltag zu bestätigen. Nach 12 Monaten Behandlung lag die Rate für das OS bei 66,9 % und für das PFS bei 36,9 % [6].
Leoni Burggraf