Viele Gynäkolog:innen in Klinik und Praxis erkennen den Bedarf ihrer Patientinnen an komplementärmedizinischer Unterstützung. Die ärztlich kontrollierte Anwendung komplementärer Maßnahmen im Rahmen der leitliniengerechten Tumortherapie bietet die Möglichkeit, durch die Verbesserung der Lebensqualität unter der Therapie die Compliance der Patientinnen zu verbessern.
Für die qualifizierte Beratung bietet die S3-Leitlinie Komplementärmedizin eine wertvolle Orientierungshilfe. Bezüglich der Verbesserung der Lebensqualität bescheinigt sie der Misteltherapie eine hohe therapeutische Relevanz. Sie vergibt eine Kann-Empfehlung für den Einsatz der Misteltherapie zur Verbesserung der Lebensqualität bei Patient:innen mit soliden Tumoren [2]. Von den 16 untersuchten Phytotherapeutika erhielt nur die Mistel eine Kann-Empfehlung für die „Verbesserung der globalen Lebensqualität“. Auch die Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) vergibt eine Kann-Empfehlung (+/-) für die Anwendung von Mistellektinen (Viscum Album; enthalten z.B. in Helixor®) zur Reduktion therapieassoziierter Nebenwirkungen bei laufender onkologischer Standardtherapie [3].
Redaktion