Die fünfte Interimsanalyse von RIBANNA schloss bis zum Datenschnitt (06.09.2022) 2.581 prä-, peri- und postmenopausale Patientinnen mit metastasiertem HR+/HER2– Brustkrebs ein. Zum einen konnte gezeigt werden, dass auch Patientinnen mit Lebermetastasen, die eine schlechtere Prognose haben, signifikant hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens (PFS) von Ribociclib plus ET gegenüber den Vergleichstherapien profitierten (medianes PFS 16,6 vs. 13,5 Monate unter Chemotherapie und 10,4 Monate unter ET; p je < 0,001) [1]. Zum anderen wurde deutlich, dass die Ribociclib-Dosis in RIBANNA seltener reduziert werden musste; insgesamt wurden weniger Nebenwirkungen beobachtet als in den Zulassungsstudien MONALEESA-2, -3 und -7 [2]. Ribociclib erwies sich damit erneut als sichere Option für den klinischen Alltag. Neue Sicherheitssignale wurden nicht berichtet [1]. In einer ebenfalls beim ESMO-Kongress präsentierten Subgruppenanalyse der Phase-II-Studie RIGHT Choice konnte gezeigt werden, dass Erkrankte mit metastasiertem HR+/HER2– Brustkrebs und viszeraler Krise unter Ribociclib plus ET ein ähnliches medianes PFS aufwiesen wie unter einer Kombinations-Chemotherapie [3]. Auch dies untermauert die gute Wirksamkeit der CDK4/6-Inhibition mit Ribociclib selbst bei Erkrankten mit ungünstigem Risikoprofil. Bemerkenswert war ferner, dass die Lebensqualität unter Ribociclib plus ET länger erhalten blieb als unter der Chemotherapie [4].
Dr. Claudia Schöllmann