Bei einer BRCA1/2-Mutation könne davon ausgegangen werden, dass die DNA-Reparatur der Tumorzellen über die homologe Rekombination (HR) nicht ausreichend funktioniere, sodass PARP-Inhibitoren zum Tod der Tumorzellen führen könnten, sagte Prof. Christian Gratzke, Freiburg. Allerdings können auch „new hormonal agents“ eine DNA-Reparaturschwäche auslösen – durch die Herunterregulierung der Expression von Genen, die an der HR-Reparatur (HRR) beteiligt sind [1]. Zudem kann die PARP-Inhibition die Blockade des AR-Signalwegs verstärken [2]. Die synergistische Wirkung der Inhibition von AR-Signalweg und PARP demonstrierte die PROpel-Studie mit Olaparib (Lynparza®; Ola) und Abirateron (Abi) plus Prednison/Prednisolon: Die Kombination reduzierte in der Erstlinie beim mCRPC das Risiko für Progression oder Tod um 34 % unabhängig vom Mutationsstatus der HRR-Gene. Mit 50 % noch deutlicher war die Risikoreduktion bei einer HRR-Mutation [3]. Mit Ola plus Abi habe man einem breiten Patientenkollektiv „einen Baustein mehr anzubieten“, so Gratzke. Die Zulassung beim mCRPC erfolgte unabhängig von Therapielinie, Vorbehandlung und Mutationsstatus.
Mascha Pömmerl