Hochrisikopatienten mit MM haben eine schlechte Prognose. An diese Gruppe richte sich die 2016 initiierte CONCEPT-Studie der GMMG (German Multiple Myeloma Group), die mit dem Quadruplet Isatuximab (Sarclisa®), Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (Isa-KRd) eine sehr effektive Primärtherapie bei insgesamt 125 Patienten evaluiere, berichtete Prof. Katja Weisel, Hamburg. Davon sind 99 in Arm A transplantationsfähig; sie erhalten nach einer Isa-KRd-Induktion eine Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation, eine Isa-KRd-Konsolidierung und danach eine Isa-KR-Erhaltungstherapie. Arm B schließt 26 nicht transplantable oder > 70 Jahre alte Patienten ein, die das Quadruplet zur Induktion und zur Konsolidierung und danach über zwei Jahre die Erhaltung mit dem Triplett Isa-KR bekommen. Alle Teilnehmenden besitzen ein hohes Risiko (International Staging System Stadium II oder III) und mindestens eine zusätzliche zytogenetische Aberration.
Im Studienarm A wiesen 67,7 % der Patienten zum Ende der Konsolidierung keine minimale Resterkrankung (MRD) auf, in Arm B gelang dies bei 54,2 % [1]. Das mediane progressionsfreie (PFS) und Gesamtüberleben (OS) in Arm A ist bislang nicht erreicht: Die 3-Jahres-Rate des PFS liegt bei 68,8 %, die für das OS bei 72,8 %. Auch in Arm B sind nach drei Jahren weiterhin 58,4 % der Patienten ohne Progress. Die OS-Rate nach drei Jahren bei den nicht transplantablen Patienten beträgt 71,0 %. Damit würden mit optimierten Regimen zur Induktion, Konsolidierung und Erhaltung bislang unerreichte Ansprech- und Überlebensdaten auch bei Hochrisikopatienten erzielt, resümierte Weisel. Als besonders wichtig für die guten Ergebnisse wertete sie die extendierte Konsolidierung mit einem Quadruplet und die Erhaltungstherapie mit einer Dreifachkombination. In der Phase-III-Studie IMROZ wird Isatuximab in Kombination mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (Isa-VRd) bei nicht transplantablen MM-Patienten versus VRd geprüft.
Katharina Arnheim