In der primären Analyse der Studie ARCHES, die zur Erstzulassung führte, konnte gezeigt werden, dass der orale Inhibitor des Androgenrezeptor-Signalwegs Enzalutamid (Xtandi®) in Kombination mit ADT das radiologische progressionsfreie Überleben (rPFS; primärer Endpunkt) versusADT plus Placebo signifikant verlängert. Der radiographische Progress wurde um 61 % reduziert (rPFS: NR vs. 19,0 Monate; HR 0,39; p < 0,001). „Der Vorteil der Kombinationstherapie gegenüber der alleinigen ADT war konsistent in allen Patientensubgruppen“, so Dr. Ravi Walli, Astellas Pharma, München. Trotz Crossovers blieb der Vorteil der frühen Therapie mit Enzalutamid plus ADT erhalten.
Die Endauswertung der Studie zeigte einen signifikanten Überlebensvorteil für die Patienten mit de novo mHSPC, die mit der Kombination aus Enzalutamid plus ADT behandelt worden waren: Sie hatten ein signifikant um 34 % längeres Gesamtüberleben (OS) im Vergleich zu Placebo plus ADT (OS: NR in beiden Gruppen; HR 0,66; p < 0,001) [1]. Der Überlebensvorteil mit Enzalutamid war gegenüber der Placebo-Gruppe in allen untersuchten Subgruppen konsistent und unabhängig davon, ob die Patienten vorher eine Docetaxel-Therapie erhalten hatten oder nicht. In zu den DGU- und ESMO-Kongressen vorgestellten Post-hoc-Analysen wurde gezeigt, dass auch Patienten mit Fernmetastasierung und solche mit hoher Tumorlast von dieser Kombination profitieren.
Ein indirekter Vergleich zwischen Enzalutamid plus ADT und Docetaxel plus ADT, basierend auf Metaanalysen aus vier Studien, weist ebenfalls auf stärkere Wirksamkeit und bessere Verträglichkeit der Kombination Enzalutamid plus ADT hin [2], so Walli. Im Übrigen sei eine Kombinationstherapie immer einer ADT-Monotherapie vorzuziehen, auch bei niedrigen PSA-Werten.
Dr. Beate Grübler