Keynote-775/Studie 309 ist eine offene Multicenter-Studie zu Wirksamkeit und Sicherheit des Multi-Tyrosinkinase-Inhibitors Lenvatinib (Lenvima®) zusammen mit dem Anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab (Keytruda®) beim fortgeschrittenen Endometriumkarzinom (EC) nach mindestens einer vorherigen Platin-basierten Therapie. Als Kontrolle dient eine Therapie nach Wahl des Behandlers (TPC, treatment of physician's choice). 827 Frauen nahmen im Verhältnis 1 : 1 randomisiert an der Studie teil.
Lenvatinib wurde einmal täglich oral in der Dosierung 20 mg appliziert, Pembrolizumab alle drei Wochen i. v. mit 200 mg. TPC bestand aus Doxorubicin (60 mg/m2 i. v. alle drei Wochen) oder alternativ aus Paclitaxel (80 mg/m2 i. v. wöchentlich in einem 28-Tage-Zyklus mit drei Wochen Therapie und einer Woche Pause). Beendet wurde die Studie bei Progress oder nicht akzeptabler Toxizität.
Die von Makker vorgestellten Daten bilden die Ergebnisse der Gruppe der Mismatch-Reparatur-fähigen (mismatch repair proficient – pMMR)-Patientinnen und der Intention-to-Treat (ITT)-Studienpopulation ab. Sie belegen eine signifikante und klinisch relevante Überlegenheit durch Lenvatinib/Pembrolizumab bei Gesamtüberleben (OS), progressionsfreiem Überleben (PFS) sowie objektiver Ansprechrate (ORR).
So betrug das PFS in der pMMR-Gruppe im Median 6,6 versus 3,8 Monate (HR 0,6) und in der ITT-Population 7,2 versus 3,8 Monate (HR 0,56). Das OS wurde in der pMMR-Gruppe mit 17,4 versus 12,0 Monate ermittelt (HR 0,68), in der ITT-Population mit 18,3 versus 11,4 Monate (HR 0,62). Bei beiden koprimären Endpunkten trennten sich die Kaplan-Meier-Kurven frühzeitig nach etwa drei Monaten, was auf einen frühen Wirkantritt der Therapie mit Lenvatinib/Pembrolizumab hindeutet. Das ORR war unter der Kombination doppelt so lang wie unter TPC.
Das Sicherheitsprofil von Lenvatinib/Pembrolizumab bezeichnete Makker als kontrollierbar und im Allgemeinen vergleichbar mit dem der Einzeltherapien. Häufigste Nebenwirkungen über alle Schweregrade waren Hochdruck, Hypothyreoidismus, Diarrhö, Übelkeit und eingeschränkter Appetit.
Martin Bischoff