HER2-positive (HER2+) Mammakarzinome metastasieren als aggressiver Tumortyp häufig ins Gehirn. Trotz der Fortschritte der systemischen Therapien ist die Prognose bei Betroffenen mit Hirnmetastasen nach wie vor schlecht [1]. Beim vergangenen San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS 2021) präsentierte Daten der Phase-III-Studie DESTINY-Breast03 zeigten auch bei den 82 Patient:innen mit stabilen Hirnmetastasen eine Verlängerung des medianen progressionsfreien Überlebens sowie eine Verbesserung der objektiven Ansprechrate durch T-DXd (Enhertu®)im Vergleich zu T-DM1 [2]. Auch in der zulassungsrelevanten Phase-II-Studie DESTINY-Breast01 war der Einschluss von Erkrankten mit vorbehandelten und stabilen Hirnmetastasen erlaubt. Alle Studienteilnehmer:innen mussten mindestens zwei gegen HER2 gerichtete Vortherapien, inklusive T-DM1, erhalten haben. „Das Studienkollektiv der DESTINY-Breast01 war extrem vorbehandelt mit im Median sechs Vortherapien“, betonte Prof. Nadia Harbeck, München, bei einer Pressekonferenz zur Markteinführung von T-DXd. Subgruppenanalysen zeigten eine konsistente Ansprechrate auch bei geringer HER2-Expression (IHC 1+/2+) oder bei Frauen mit Hirnmetastasen [3]. „T-DXd überwindet die Blut-Hirn-Schranke und kann ein Fortschreiten der ZNS-Metastasen verhindern“, erklärte Harbeck.
Zugelassen ist T-DXd beim metastasierten HER2+ Brustkrebs nach Vortherapie mit zwei HER2-gerichteten Substanzen. „Das ADC ist aber beispielsweise in den ESMO-Leitlinien bereits neuer Standard für die Zweitlinientherapie“, so Harbeck, die ADCs als zukunftsträchtige Substanzklasse bezeichnete. Mit ADCs wie T-DXd könne man „sehr zielgerichtet und sehr potent therapieren“.
Mascha Pömmerl