Immuncheckpoint-Inhibitoren verhindern die Inhibition von Immunzellen in der Tumormikroumgebung und erreichen dadurch eine Aktivierung der Anti-Tumor-Immunität, welche insbesondere durch zytotoxische T-Zellen vermittelt wird. Aufgrund der erhöhten Mutationsfrequenz des TNBC im Vergleich zu anderen Brustkrebssubtypen wird das TNBC als vielversprechender Kandidat für die Wirksamkeit einer Immuncheckpoint-Blockade angesehen. Prof. Nadia Harbeck, München, stellte Daten zur Immunonkologie beim TNBC vor, die beim SABCS präsentiert worden waren.Vielversprechende Ergebnisse zum PD-1-Inhibitor Pembrolizumab lieferte die KEYNOTE-522-Studie bei 1.174 Patientinnen mit neu diagnostiziertem TNBC und hohem Rückfallrisiko (T1c N1–2 oder T2–4 N0–2). Die Studie vergleicht den PD-1-Inhibitor Pembrolizumab in der neoadjuvanten Phase in Kombination mit Chemotherapie, nach der Operation gefolgt von einer adjuvanten Pembrolizumab-Monotherapie, mit Chemotherapie plus Placebo in der neoadjuvanten Phase und Placebo in der adjuvanten Phase.
Rate an Patientinnen mit pathologischer Komplettremission (pCR-Rate) um 13,6 % höher (p = 0,00055) als unter alleiniger Chemotherapie. „Das bedeutet, dass für deutlich mehr Patientinnen mit diesem aggressiven Krankheitssubtyp die Chance auf Heilung besteht“, betonte Harbeck. „Gemäß der ersten geplanten Interimsanalyse zum ereignisfreien Überleben (EFS) nach einem medianen Follow-up von 15,5 Monaten leben nach 18 Monaten 91,3 % der zusätzlich mit Pembrolizumab behandelten Patientinnen ereignisfrei gegenüber 85,3 % im Chemotherapiearm. Das sind aber sehr frühe, vorläufige Daten“, so die Münchner Brustkrebsexpertin.
Zudem wurden nach Krankheitsstadium stratifizierte pCR-Daten vorgestellt. Sie zeigten, dass in frühen Krankheitsstadien zwar die absolut besten pCR-Raten (73,1 % unter der Kombination, 62,1 % unter alleiniger Chemotherapie) erzielt wurden, die Patientinnen in späten Tumorstadien aber den größten Nutzen von der zusätzlichen immunonkologischen Therapie hatten. Im Gegensatz zur KEYNOTE-522-Studie lieferte die ähnlich aufgebaute NeoTRIP-Studie mit dem neoadjuvant zur Chemotherapie mit Carboplatin und nab-Paclitaxel verabreichten PD-L1-Antikörper Atezolizumab bei Frauen mit frühem Hochrisiko-TNBC ernüchternde Ergebnisse. Die pCR-Rate wurde hier nicht signifikant verbessert (p = 0,66).
Dr. Kirsten Westphal