Neurotrophe Tyrosin-Rezeptor-Kinase(NTRK)-Genfusionen sind zwar insgesamt sehr selten, sie sind jedoch starke onkogene Treiber. Die NTRK-Genfamilie kodiert für Tropo-myosin-Rezeptor-Kinasen (TRK), eine Familie von Tyrosin-Rezeptor-Kinasen mit drei Mitgliedern, den drei trans-membranären Proteinen TRKA, TRKB und TRKC. Diese werden von den Genen NTRK1, NTRK2 und NTRK3 kodiert [1].
Die NTRK-Genfamilie trägt in frühen Entwicklungsphasen unter anderem zur neuronalen Entwicklung und Differenzierung bei. Nach der Embryo-nalphase werden die NTRK-Gene vor allem in Zellen des Nervensystems exprimiert. NTRK1 (Chromosom 1q21-22), NTRK2 (Chromosom 9q22.1) und NTRK3 (Chromosom 15q25) sind damit vor allem Entwicklungsgene.
Genfusionen von NTRK-Genen führen zur Transkription von chimären TRK-Proteinen, die durch eine Kombination aus Überexpression und verstärkter Rezeptordimerisierung zu einer onkogen wirksamen Kinaseaktivierung führen [1]. Durch die ligandenunabhängige, konstitutive Aktivierung der Kinase-Domäne der TRK-Fusionsproteine werden verschiedene onkogene Signalwege dauerhaft aktiviert (Abb. 1).