Die Zulassung dieser neuen Kombination basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie KEYNOTE-581. Hier zeigte Pembrolizumab (Keytruda®) in Kombination mit Lenvatinib (Kisplyx®) im Vergleich zu Sunitinib eine statistisch signifikante Verbesserung im primären Wirksamkeitsendpunkt, dem progressionsfreien Überleben (PFS), mit einer Verringerung des Progressions- oder Sterberisikos um 61 % (HR 0,39; p < 0,0001) bei einem medianen PFS von 23,9 Monaten gegenüber 9,2 Monaten unter Sunitinib. Der sekundäre Endpunkt Gesamtüberleben (OS) war ebenfalls signifikant verbessert, mit einer Reduktion des Sterberisikos um 34 % (HR 0,66; p = 0,0049) gegenüber Sunitinib [1]. Zum Zeitpunkt der Analyse war das mediane OS in keinem der Studienarme erreicht. Bei Patient:innen, die mit Pembrolizumab (Pem) plus Lenvatinib (Len) behandelt worden waren (n = 355), lag die objektive Ansprechrate (ORR) bei 71 % (95%-KI 66–76) verglichen mit 36 % (95%-KI 31–41) bei Betroffenen, die Sunitinib erhalten hatten (n = 357; p < 0,0001). 16 % der Patient:innen im Pem/Len-Arm sprachen komplett auf die Behandlung an (CR); die Rate an partiellem Ansprechen (PR) betrug 55 %. Im Vergleich dazu erreichten Patient:innen, die Sunitinib erhalten hatten, nur eine CR-Rate von 4 % und eine PR-Rate von 32 %.
Die Patient:innen waren ungeachtet des PD-L1-Tumor-Expressions-Status eingeschlossen worden. In den beiden präspezifizierten Subgruppen (MSKCC-Prognosegruppen und PD-L1-Tumor-Expressions-Status) zeigten sich konsistente Ergebnisse für das PFS.
Frühes Ansprechen
„Bei dieser neuen Kombination trennen sich die Kurven schon bemerkenswert früh voneinander“, betonte Prof. Jens Bedke, Tübingen. „Der therapierelevante Unterschied dieser neuen Kombination aus Lenvatinib und Pembrolizumab mit der kurzen Zeit bis zu einem Ansprechen von nur 1,94 Monaten und den hohen Ansprechraten freut Ärztinnen und Ärzte sowie Patient:innen“, ergänzte er.
Gute Lebensqualität
Auch die Lebensqualität der Betroffenen, die in der KEYNOTE-581-Studie mit der Kombination behandelt worden waren, war gleich oder sogar besser als bei denen aus der Sunitinib-Gruppe [2]. „Und diese kurze Zeit bis zum Ansprechen ist besonders für Patient:innen mit vielen Metastasen und auch für jene, bei denen der Tumor bereits klinische Symptome verursacht, von großer Bedeutung und bessert deren Lebensqualität“, resümierte Bedke.
Dr. Annette Junker