„Der Wissenszuwachs in der medizinischen Onkologie ist so rasant, dass konstantes Feedback zur Versorgungs-realität und das Lernen daraus notwendig sind, damit die Innovationen bestmöglich bei den Patient:innen ankommen“, konstatierte Prof. Carsten Bokemeyer vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Auch Claudia Liane Neumann, Patientenvertreterin im BMS-Stiftungskuratorium, unterstrich die Bedeutung der Nationalen Dekade gegen Krebs als Informationsplattform: „Im Vergleich zu anderen Ländern in Europa sind in Deutschland die Patientinnen und Patienten zu wenig in die Krebsforschung eingebunden. Der Patienten-Blickwinkel ist jedoch unabdingbar, um die Bedürfnisse der Betroffenen berücksichtigen zu können“.
Im Jahr 2020 sind in den EU-Mitgliedsstaaten mehr als 1,3 Millionen Menschen an Krebs gestorben; vor diesem Hintergrund sei vor allem die länderübergreifende Forschungsförderung für natio-nale Präventions- und Therapieprogramme von großer Wichtigkeit, so Prof. Angelika Niebler, Mitglied des Europä-ischen Parlaments. Gemeinsam forderten die Referierenden der Veranstaltung eine stärkere Orientierung an Patientenbedürfnissen sowie den vermehrten Austausch verschiedener Akteure zur gegenseitigen Wissensförderung. Dies gelte sowohl für die Nationale Dekade gegen den Krebs wie auch für das europäische Gegenstück, den Europe’s Beating Cancer Plan. Beide Aktionspläne stellen als zen-trales Thema die Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen für eine verbesserte EU-weite Krebsbekämpfung in den Fokus. Ob und wie dies gelingen kann, wurde lebhaft diskutiert. Weiterführende Informationen finden sich unter https://www.stiftung-io.org.
Dr. Beate Grübler