SABCS 2023
Studien-Updates erhöhen die Sicherheit im klinischen Alltag
Fast 10.500 Menschen haben vor Ort beim San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) im Dezember 2023 teilgenommen. Diese Zahl lag deutlich über den Vorjahren. Insgesamt wurden in San Antonio, TX/USA, die Daten von 1.887 Abstracts präsentiert – auffällig war, dass darunter zahlreiche Studien-Updates mit zum Teil langer Nachbeobachtungszeit oder mit einer zentralen Subgruppenanalyse waren. Klinische Standards wurden untermauert und sorgen für mehr Sicherheit im klinischen Alltag.
Mammakarzinom, triple-negatives Mammakarzinom, metastasierter Brustkrebs, neoadjuvante Systemtherapie, Therapiedeeskalation, Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, Immuncheckpoint-Inhibitoren, CDK4/6-Inhibition, PI3Kα-Inhibitor
Frühes Mammakarzinom
Große Aufmerksamkeit erhielten die Langzeitergebnisse der randomisierten Phase-III-Studie KATHERINE [1] zum post-neoadjuvanten Einsatz des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats Trastuzumab-Emtansin (T-DM1) versus den HER2/neu-Antikörper Trastuzumab bei Patientinnen mit einem frühen HER2-positiven (HER2+) Mammakarzinom, die nach Beendigung der neoadjuvanten Systemtherapie (NAST) noch einen Tumorrest aufwiesen.
KATHERINE-Studie: Langzeitdaten zeigen Überlebensvorteil
Die aktuellen Daten der KATHERINE-Studie [1] basieren auf einer medianen Nachbeobachtungszeit von mittlerweile 8,4 Jahren. Die insgesamt 1.486 Patientinnen mit pathologisch bestätigtem Tumorrest in Brust und/oder Axilla (T1–4 N0–3 M0) nach NAST (Standardchemotherapie + anti-HER2-gerichtete Therapie mit Trastuzumab ± Pertuzumab) waren postoperativ randomisiert und mit T-DM1 versus Trastuzumab (Kontrollarm) weiterbehandelt worden. Der statistisch signifikante Vorteil beim primären Studienendpunkt, dem invasiven krankheitsfreien Überleben (iDFS), hält weiterhin an (nichtstratifizierte Hazard Ratio [HR] 0,54; p < 0,0001). Nach sieben Jahren sind im T-DM1-Arm noch 80,8 % der Patientinnen ohne invasives Rezidiv versus 67,1 % im Trastuzumab-Arm. Der absolute iDFS-Vorteil von 13,7 % übertrug sich in einen statistisch signifikanten Vorteil im Gesamtüberleben (OS; nichtstratifizierte HR 0,66; p = 0,0027) bei einer 7-Jahres-OS-Rate von 89,1 versus 84,4 % im Kontrollarm (Abb. 1).