Non-Hodgkin-Lymphome: Nach CAR-T-Zellen kommen bispezifische Antikörper
Non-Hodgkin-Lymphome können zwar gut mit CAR(chimärer Antigenrezeptor)-T-Zellen behandelt werden, dennoch aber kann es zu Rezidiven kommen. In dieser Situation könnten bispezifische Antikörper eine Therapieoption sein, wie sich in Studienergebnissen gezeigt hat, die auf der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) im Dezember 2023 in San Diego, CA/USA, besprochen worden sind. Spannende Daten lassen sogar eine Wirksamkeit von bispezifischen Antikörpern in der Erstlinie vermuten. Als vielversprechender Ansatz kristallisierten sich zudem die Antikörper-Wirkstoff-Konjugate heraus. Zusätzlich bahnt sich eine neue Standardtherapie im Rezidiv des Mantelzelllymphoms an.
(diffuses) großzelliges B-Zell-Lymphom, follikuläres Lymphom, Mantelzelllymphom, bispezifische Antikörper, Antikörper-Wirkstoff-Konjugate
Aggressive Non-Hodgkin-Lymphome
Beim rezidivierten oder refraktären (r/r) großzelligen B-Zell-Lymphom (LBCL) können CAR-T-Zellen die Prognose deutlich verbessern, aber auch hier treten wieder Rezidive auf. Diese lassen sich mit bispezifischen Antikörpern wie Glofitamab überwinden; dieses ist als Salvagetherapie zugelassen, nachdem in der zulassungsrelevanten Phase-II-Studie eine Behandlung über zwölf Zyklen à drei Wochen eine Gesamtansprechrate (ORR) von 52 % bei 40 % Komplettremissionen (CR) und 18-Monats-Raten für das progressionsfreie (PFS) und das Gesamtüberleben (OS) bei den Komplett-Respondern von 66,6 beziehungsweise 80,7 % ergeben hatte. In den Subgruppenanalysen, die Martin Hutchings, Kopenhagen, Dänemark, zeigte [1], schnitten die 52 Patienten, die zuvor eine CAR-T-Zell-Therapie erhalten hatten, mit 37 % CR nicht schlechter ab als die gesamte Gruppe (40 %), ebenso bei der Dauer der Remissionen mit median 22,0 versus 26,9 Monaten. Dagegen wirkte sich das metabolische Gesamttumorvolumen (TMTV) zu Beginn der Behandlung ungünstig auf die Verträglichkeit ebenso wie die Wirksamkeit der Therapie aus: Von der ersten bis zur vierten Quartile des TMTV stieg das Risiko für ein Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) vom Grad ≥ 2 von 2,8 auf 38,9 % (p < 0,0001). Für Patienten mit einem TMTV oberhalb des Medianwerts lag das 2-Jahres-PFS bei 11,8 gegenüber 41,6 % für diejenigen mit niedrigeren Werten (Abb. 1).