Patient Reported Outcome (PRO): Definition
Patient Reported Outcome (PRO) wird definiert als “…any report of the status of a patient’s health condition that comes directly from the patient without interpretation of the patient’s response by a clinician or anyone else” [1].
Es ist entscheidend, dass die Patienten alle Angaben aus freien Stücken und ohne Interpretation der Informationen von außen machen und somit eine vergleichbare Einschätzung des Patientenstatus erlauben. Eine Weiterentwicklung von PRO-Instrumenten (PROMs) ist die Nutzung im Rahmen elektronischer Dokumentation als sogenannter „electronic PROM“ (ePROM). Die Möglichkeiten, die sich hieraus ergeben, sind vielfältig. Eine Dokumentation als elektronisches Tagebuch wie auch die schnelle Rückkopplung von Befunden an den behandelnden Arzt sind wertvolle denkbare Zusatznutzen.
Vorteile und Nutzen von PRO
In der Literatur ist der prinzipielle Nutzen von PRO bereits gut beschrieben und auch aus unserer eigenen Erfahrung heraus können die im Folgenden erläuterten positiven Effekte bestätigt werden. So konnte in Studien gezeigt werden, dass Patienten deutlich mehr Problembereiche bei der Nutzung eines PROM adressieren, als dies bei einem herkömmlichen Arzt-Patienten-Kontakt der Fall ist [2]. Neben der Quantität der erhobenen Informationen gibt es auch einen qualitativen Informationszugewinn, da Patienten die Möglichkeit haben, Symptome im Kontext der eigenen persönlichen Erfahrung besser zu beschreiben. Hierdurch gewinnt die individuelle Sichtweise des Patienten an Gewicht und gleichzeitig werden Bedürfnisse des Patienten in einer ganzheitlichen Weise vom Behandler wahrgenommen [3].
Diese Einbindung des Patienten in die eigene Beurteilung der Funktionseinschränkung und Lebensqualität führt nachweislich zu höherer Behandlungszufriedenheit [4] und einer verbesserten gemeinsamen Entscheidungsfindung in Fragen der Diagnostik und Therapie (Shared Decision Making) [5]. Im Endeffekt profitiert die gesamte Arzt-Patienten-Beziehung; darüber hinaus verbessert sich die Therapieadhärenz, was unter Umständen zu einer insgesamt verbesserten Behandlungsqualität führt.
Wenngleich zu den einzelnen Aspekten einer Arzt-Patienten-Beziehung Studiendaten vorliegen, sind diese Effekte bisher nicht sicher auf das Überleben bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren übertragbar. Bisher konnte erst eine Studie mit palliativen Patienten, ausgenommen Kopf-Hals-Tumor-Patienten, einen Überlebensvorteil für die Nutzung eines PROM zeigen [6].
Auch in kurativer Absicht behandelte Patienten mit einem fortgeschrittenen Lungenkarzinom zeigten nach Nutzung eines PROM einen Überlebensvorteil [7]. In Abb. 1 sind die beiden beschriebenen Überlebenskurven nebeneinander dargestellt.