Um das neue Konzept der Erhaltungstherapie beim Pankreaskarzinom zu überprüfen, wurden in der Phase-III-Studie POLO [1] 154 Patienten mit metastasierter Erkrankung und Keimbahn-BRCA-Mutation mit dem PARP-Inhibitor Olaparib (Lynparza®) oder Placebo behandelt. Voraussetzung dafür war, dass unter der vorausgegangenen platinbasierten Chemotherapie nach ≥ 16 Wochen keine Progression beobachtet wurde, betonte Prof. Dirk Arnold, Hamburg.
Der primäre Endpunkt, das mediane PFS, fiel in der Olaparib-Gruppe mit 7,4 Monaten signifikant länger aus als unter Placebo mit 3,8 Monaten. Nach 2 Jahren waren noch 22,1 % der Patienten im Olaparib- und 9,6 % im Placebo-Arm progressionsfrei. Eine Interimsanalyse zeigte bislang keinen signifikanten Unterschied im Gesamtüberleben (OS): 18,9 Monate gegenüber 18,1 Monate in der Placebogruppe.
Einer neuen Analyse zufolge [2] hatten nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 31,3 Monaten unter Olaparib und 23,9 Monaten unter Placebo 83,7 % bzw. 95,2 % die Studienmedikation abgebrochen. Von diesen Studienteilnehmern erhielten 72,7 % und 91,5 % eine Zweitlinientherapie. Die häufigsten Behandlungen bestanden in platinbasierten Chemotherapien, davon am meisten FOLFIRINOX. Die Ansprechraten betrugen 5,3 % im Olaparib- und 5,6 % im Placebo-Arm.
Wie eine weitere Analyse [3] der POLO-Studie zeigte, konnte die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL) unter der Therapie mit Olaparib erhalten werden. Es bestand kein klinisch bedeutsamer Unterschied zu Placebo.
Dr. Ralph Hausmann