Mit dem PD(programmed-death)-1-Inhibitor Pembrolizumab (Keytruda®) befindet sich ein Checkpoint-Inhibitor in der klinischen Phase-III-Prüfung beim PD-L(Ligand)1-positiven (PD-L1+) metastasierten TNBC (mTNBC), der sowohl mit nab-Paclitaxel als auch mit konven-tionellem Paclitaxel sowie einer Platin-basierten Chemotherapie (Carboplatin/Gemcitabin) vielversprechende Studienergebnisse zeigt, erläuterte Prof. Javier Cortes, International Breast Cancer Center, Barcelona, Spanien.
In die KEYNOTE(KN)-355-Studie wurde Pembrolizumab im Rahmen der Erstlinienbehandlung bei Patienten mit fortgeschrittenem, mehrheitlich metasta-siertem TNBC zusätzlich zur Chemo-therapie eingesetzt und mit nab-Paclitaxel, Paclitaxel oder Gemcitabin/Carboplatin kombiniert. Die PD-L1-Positivität wurde anhand des „Combined Positive Score" (CPS) definiert (PD-L1-CPS), bei dem die PD-L1-Expression auf den Tumorzellen und den Immunzellen gemessen wird.
Signifikante PFS-Verlängerung
Beim koprimären Studienendpunkt, dem progressionsfreien Überleben (PFS), zeigte sich, dass die Patienten mit einem CPS ≥ 10 besonders deutlich profitierten (medianes PFS 9,7 vs. 5,6 Monate; HR 0,65; p = 0,0012). Nach einem Jahr waren noch 39,1 % der zusätzlich mit Pembrolizumab behandelten Patienten ohne Progression versus 23,0 % im Chemotherapie-Arm. Das PFS-Ergebnis bestätigte sich laut Cortes unabhängig vom Chemotherapie-Partner [1].
Doch auch bei geringerer PD-L1-Expression (CPS ≥ 1) verlängerte die zusätzliche Pembrolizumab-Gabe das mediane PFS signifikant (5,6 vs. 7,6 Monate; HR 0,74; p = 0,0014) [2].
Immunhistochemische Assays nicht austauschbar
Der PD-L1-Status ist derzeit der einzige Biomarker, der als Prädiktor für den Einsatz einer Immuntherapie im klini-schen Alltag zur Verfügung steht, er-gänzte Dr. Gilad Vainer, Pathologe am Hadassah Medical Center, Jerusalem, Israel. Der PD-L1-CPS werde immunhistochemisch mit dem 22C3-Assay ermittelt, der eine hohe Sensitivität, und das Ergebnis eine hohe prädiktive Aussagekraft für den Einsatz von Pembrolizumab habe. Der Kliniker müsse die Therapieplanung im Vorfeld mit dem Pathologen besprechen, damit dieser den entsprechenden Assay verwendet.
Birgit-Kristin-Pohlmann