Therapie des rezidivierten Multiplen Myeloms
Die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten des Multiplen Myeloms haben sich wesentlich weiterentwickelt, speziell in der ersten Therapielinie. Dennoch bleibt das Myelom eine Erkrankung, für die Rezidive typisch sind. Insbesondere Patienten in der refraktären Rezidivsituation haben eine schlechte Prognose. Mit dem Einsatz von Kombinationen aus Immunmodulator-, Proteasom-Inhibitor- oder Antikörper-basierten Therapien im ersten Rezidiv und CD38-Antikörper-haltigen und/oder Pomalidomid-haltigen Kombinationstherapien in nachfolgenden Rezidiven konnten die Therapieergebnisse verbessert werden. Für schwer vorbehandelte Patienten steht seit Kurzem auch ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat zur Verfügung. Andere zielgerichtete Substanzen, die neue Targets adressieren, sind derzeit in klinischer Prüfung. Ein weiterer Umbruch der Myelomtherapie ist zukünftig durch den Einsatz von CAR-T-Zellen und bispezifischen Antikörpern zu erwarten.
Multiples Myelom, Rezidiv, Immunmodulator, Proteasom-Inhibitor, monoklonale Antikörper, Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, Lenalidomid, Pomalidomid, Bortezomib, Daratumumab, Carfilzomib, Ixazomib, Elotuzumab, Isatuximab, Panobinostat, Belantamab-Mafodotin
Die Standard-Erstlinientherapie des Multiplen Myeloms bei intensiv behandelbaren Patienten beinhaltet klassischerweise eine Proteasom-Inhibitor- und/oder eine Immunmodulator-basierte Induktionstherapie. Seit Kurzem besteht mit Daratumumab/Bortezomib/Thalidomid/Dexamethason auch eine Zulassung für eine Quadruplet-Induktionstherapie, die die Substanzklassen der Proteasom-Inhibitoren, Immunmodulatoren und monoklonalen Antikörper kombiniert [1]. Der Induktionstherapie folgen eine Hochdosis-Chemotherapie mit Melphalan und eine autologe Stammzelltransplantation. Eine Erhaltungstherapie erfolgt meist mit dem Immunmodulator Lenalidomid [2]. Bei Patienten mit Multiplem Myelom, die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation infrage kommen, stehen in der Erstlinie verschiedene Kombinationstherapien zur Verfügung, die jeweils zwei der drei Hauptmedikamentenklassen – Proteasom-Inhibitoren, Immunmodulatoren und monoklonale Antikörper – beinhalten, mit exzellenten Ansprechraten.
Trotz der hohen Ansprechraten erleiden nahezu alle Patienten im Laufe der Erkrankung eine Progression [3]. Einzelne resistente Klone setzen sich durch und proliferieren. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) intensiv behandelter Patienten nach der Induktionstherapie beträgt etwa 53 Monate. Nach der ersten Rezidivtherapie fallen die Remissionsraten sowie das progressionsfreie Überleben deutlich geringer aus und Patienten erleiden im Laufe der Zeit meist weitere Rezidive [4] (Abb. 1).
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