Die Geschichte der bispezifischen Antikörper (bsAB) beginnt zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie die der CAR-T- Zellen (CARTs). Während erste Experimente von CARTs bis ins Jahr 1987 zurückreichen [1], wurden die ersten bsABs schon 1985 untersucht [2]. Die 1990er- Jahre brachten dann viele technologische Neuentwicklungen zu bsABs, die auch als „bispezifische Explosion“ bezeichnet wurden [3]. Allerdings startete die erste klinische Untersuchung am Menschen fast zeitgleich: Im Jahr 1997 wurde ein
CD30 x CD16-Antikörper bei Patienten mit Hodgkin-Lymphomen in Deutschland untersucht [4], während in San Francisco die ersten Tumorpatienten mit CARTs der ersten Generation behandelt wurden [5].
Das Wirkprinzip von CARTs und bsAB unterscheidet sich darin, dass bsAB nach Infusion direkt an die vorhandenen T-Zellen und Tumorzellen binden und durch die räumliche Nähe eine Immunreaktion ohne zusätzliche kostimulatorische Moleküle auslösen können (Abb. 1).