Hormonrezeptorpositives, HER2-negatives Mammakarzinom - Moderne Therapiekonzepte bei metastasierter Erkrankung
DOI: https://doi.org/10.47184/tk.2024.02.1 Die Abhängigkeit hormonrezeptorpositiver (HR+), HER2-negativer (HER2–) Mammakarzinome von hormonellen Wachstumssignalen bietet die Möglichkeit der Inhibierung dieses Signalwegs durch eine antihormonelle Therapie. Auch in der metastasierten Situation bleibt die endokrinbasierte Therapie bei diesem Mammakarzinom-Subtyp die Therapie der ersten Wahl, unabhängig vom Menopausenstatus der Patientin. Standard in der ersten Therapielinie ist die endokrine Kombinationstherapie mit einem CDK4/6-Inhibitor. In den folgenden Therapielinien wird diese endokrinbasierte Therapieoption durch weitere zielgerichtete Kombinationstherapien ergänzt.
metastasiertes hormonrezeptorpositives HER2-negatives Mammakarzinom, endokrinbasierte Therapie, CDK4/6-Inhibitoren, PIK3CA-Mutation, BRCA-Mutation, ESR1-Mutation, osteoprotektive Therapie
Sowohl der Hormonrezeptor(HR)- als auch der HER2-Status können sich im Laufe der Erkrankung verändern. Aus diesem Grund sollte nicht nur bei einem neu diagnostizierten metastasierten Mammakarzinom, sondern auch bei einem Krankheitsrückfall eine Gewebeprobe entnommen werden – wann immer möglich von der Metastase [1, 2]. Die Diskordanzraten variieren je nach untersuchtem Parameter [3, 4]. Bestehen Diskordanzen zwischen Primärtumor und Metastase, ist das therapeutische Vorgehen individuell abzustimmen.
War wenigstens eine Gewebeprobe HR-positiv (HR+), sollte eine endokrine Therapie in Betracht gezogen werden [1].
Grundsätzlich können prämenopausale Patientinnen unter der Therapie mit einem GnRH-Analogon oder nach einer Ovarektomie analog zu postmenopausalen Patientinnen behandelt werden.
Erstlinientherapie
Die Erstlinientherapie der ersten Wahl beim metastasierten HR+ Mammakarzinom ist eine endokrinbasierte Kombinationstherapie mit einem Inhibitor der cyclinabhängigen Kinasen 4 und 6 (CDK4/6) [1, 2] (Abb. 1).