Ponatinib: Neues Dosierungsschema mit günstigem Nutzen-Risiko-Profil
Interessante Daten lieferte das 3-Jahres-Update der Dosis-optimierungsstudie OPTIC mit dem Drittgenerations-TKI Ponatinib – einer Substanz, die bei der CML nach Resistenz oder Toleranz nach den Zweitgenerations-TKI Nilotinib oder Dasatinib oder im Falle einer T315I-Resistenzmutation zugelassen ist. Ponatinib ist in diesem Setting hochwirksam, birgt aber ein vergleichsweise hohes (um 30 %) Risiko für arterielle Verschluss-ereignisse bei kardiovaskulären Risikopatient:innen. Aus diesem Grund gibt es Bestrebungen, die Dosis von Ponatinib zu reduzieren, ohne jedoch dadurch die Effektivität relevant einzuschränken.
In der OPTIC-Studie wurden drei verschiedene Dosierungen getestet: 45 mg (n = 94) oder 30 mg (n = 95) als Startdosis, die im Falle des Erreichens von BCR::ABL1IS ≤ 1 % jeweils auf 15 mg reduziert wurden, oder von vornherein 15 mg (n = 94). Primärer Endpunkt war das Erreichen bzw. Aufrechterhalten von BCR::ABL1IS ≤ 1 % nach 12 Monaten.
Die erhaltenen 3-Jahres-Daten belegen zum einen erneut die Langzeitwirksamkeit von Ponatinib in der intensiv vorbehandelten Population und legen zum anderen nahe, dass die Strategie, die TKI-Dosis nach gelungenem Ansprechen zu reduzieren, Erfolg verspricht. Speziell in der Kohorte mit einer Start-dosis von 45 mg war das Verhältnis von klinischem Nutzen und Toxizität besonders günstig – weitgehend unabhängig davon, ob eine T315I-Mutation vorlag oder nicht, und unabhängig davon, ob die BCR-ABL1-Alteration inzwischen verloren gegangen war (Abb. 1) [1].