Die klinische Toxikologie beschäftigt sich mit der Diagnostik und Behandlung akuter und chronischer Vergiftungen. In rechtsmedizinischen Instituten oder spezialisierten klinisch-chemischen Laboren werden entsprechende Untersuchungen durchgeführt. 
Bereits in den 1990er-Jahren wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine Senatskommission für klinisch-toxikologische Analytik eingesetzt, welche in mehr als 20 Publikationen den Stand der Technik zusammenfasste und im VCH-Verlag Empfehlungen zur Analytik veröffentlichte. Besonders hervorzuheben ist die Mitteilung XXIII „Einfache toxikologische Laboratoriumsuntersuchungen bei akuten Vergiftungen“ aus dem Jahr 1995, welche auch heute noch eine interessante Lektüre zum Einstieg in das Thema bietet.
In den vergangenen Jahrzehnten hat zwar die Anzahl der möglichen Noxen zugenommen, jedoch haben sich auch die Möglichkeiten der Analytik deutlich verbessert. Um den weiter wachsenden Ansprüchen zu genügen, haben die Gesellschaft für 
Toxikologische und Forensische Chemie (GTFCh) wie auch die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e. V. (DGKL) einen entsprechenden Arbeitskreis und eine Arbeitsgruppe gebildet, welche regelmäßig sowohl separat als auch gemeinsam tagen und Symposien zur Fortentwicklung der Klinischen Toxikologie abhalten. 
Ausgewiesene Expertinnen und Experten zeigen in den folgenden Beiträgen, wo wir heute stehen, welche Limitationen es immer noch gibt und wohin sich die Fragestellungen entwickeln. Da je nach verwendeter Analysemethode die Aussagekraft unterschiedlich ist, beginnt das Schwerpunktthema mit einem Überblick, der auch die enormen technischen Fortentwicklungen berücksichtigt. 
Das Feld der Missbrauchssubstanzen wird immer vielfältiger und die Beschaffung zum Beispiel über das Internet immer einfacher – illegale Drogen sind eine der häufigsten Ursachen für schwere oder gar tödliche Intoxikationen. Daher ist eine adäquate Analytik entscheidend, um therapeutisch zielführende Ergebnisse zu liefern. 
In Mitteleuropa stehen Vergiftungen mit Medikamentenwirkstoffen ganz oben auf der Skala der Häufigkeit und klinischen Bedeutung, was die Jahresberichte der Giftinformationszentren zeigen. Daher werden im dritten Beitrag die Symptomatik und die Analytik der wichtigsten Arzneistoffgruppen dargestellt. 
K.-o.-Mittel schlagen die Brücke zur Kriminalistik und Forensik und bedürfen einer gezielten und sehr empfindlichen Analytik in spezialisierten Laboren. 
Insbesondere bei Kindern kommt es häufig zu Expositionen mit Pflanzenteilen. Erfreulicherweise treten aber in nur vergleichsweise wenigen Fällen mittelschwere oder schwere Vergiftungen mit pflanzlichen Wirkstoffen auf. Ist ein analytischer Nachweis nötig, so sind nur sehr wenige Labore in Deutschland in der Lage, diesen zu erbringen. 
Viel Freude mit den Beiträgen wünschen