Das maligne Melanom – Klassifikation, Diagnostik, Primärversorgung, Nachsorge
Das maligne Melanom ist ein invasiv wachsender Hauttumor, der die höchste Metastasierungsrate unter allen Malignomen der Haut aufweist und für die Mehrzahl der Hauttumor-assoziierten Sterbefälle verantwortlich ist. Die Inzidenz steigt weltweit, insbesondere im hellhäutigen Bevölkerungsanteil. Dieser Beitrag liefert einen kompakten Überblick über den aktuellen Wissensstand im Hinblick auf die Klassifikation, Diagnostik, operative Therapie und Nachsorge dieser Tumorerkrankung.
malignes Melanom, Risikofaktoren, Klassifikation, Diagnostik, Primärtherapie, Nachsorge
Das maligne Melanom ist ein invasiv wachsender Tumor der Haut, der frühzeitig zur Metastasierung neigt und für mehr als 90 % der durch Hauttumoren verursachten Sterbefälle verantwortlich ist [1]. Ursprung des malignen Melanoms sind die Pigment-produzierenden Melanozyten in der Haut, in den Schleimhäuten und im Uvealtrakt des Auges.
Im Jahr 2016 war das Melanom in Deutschland der vierthäufigste Tumor bei Frauen und der fünfthäufigste bei Männern [1]. Seit 1970 ist die Anzahl an Neuerkrankungen in Deutschland stetig gestiegen und hat sich – insbesondere nach Einführung des Hautkrebsscreenings im Jahr 2008 – mehr als verfünffacht [1]. Die Inzidenz der Erkrankung variiert global betrachtet allerdings sehr stark zwischen verschiedenen Kontinenten und Ländern. Australien liegt weltweit an erster Stelle, während die Inzidenz in Asien niedrig ist [2]. Mit 21,6 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner lag die jährliche
Melanom-Inzidenz in Deutschland im Jahr 2018 weltweit an 7. Stelle, hinter Australien (33,6 Neuerkrankungen je 100.000 Einwohner) und Norwegen
(29,6 Neuerkrankungen je 100.000 Einwohner) [2, 3]. Für das Jahr 2020 schätzt das Robert Koch-Institut, dass hierzulande etwa 22.000 Neuerkrankungen aufgetreten sind (Abb. 1) [4].