Epidemiologie
Das Zervixkarzinom ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen [1]. Im Jahr 2018 wurde bei rund 570.000 Frauen weltweit ein invasives Zervixkarzinom diagnostiziert [2]; gut 300.000 Frauen starben an dieser Erkrankung [1]. Während die Inzidenz in den Industrienationen zurückgeht, ist die Erkrankungsrate in Entwicklungs- und Schwellenländern nach wie vor sehr hoch. Die altersstandardisierte Inzidenzrate für Europa lag im Jahr 2018 bei 11,2 pro 100.000, während sie etwa in Osteuropa 16,0 je 100.000 und in Süd-afrika sogar 43,1 pro 100.000 betrug [1]. Auch im Hinblick auf die Sterblichkeit zeigen sich weltweit deutliche Unterschiede zwischen Industrienationen und Entwicklungs- bzw. Schwellenländern. So hat Europa eine wesentlich niedrigere altersstandardisierte Mortalitätsrate von 3,8 (Deutschland 2,4) je 100.000 (als beispielsweise Osteuropa mit 6,1 Todesfällen je 100.000 [2] oder Indien und Südafrika mit 12,0 pro 100.000 [1]. Während etwa eine norwegische Frau, bei der zwischen 2000 und 2014 ein Zervixkarzinom diagnostiziert wurde, eine relative 5-Jahres-Überlebensrate von über 73 % aufwies, ist diese Rate bei einer südafrikanischen Frau nur halb so hoch (ca. 37 %) [1, 3].
In Deutschland wurden im Jahr 2016 rund 4.400 Zervixkarzinome diagnostiziert [4], nahezu die Hälfte davon im frühen Tumorstadium T1. Bei Diagnose ist eine Frau im Mittel 55 Jahre alt und damit deutlich jünger als bei anderen Tumorentitäten. Im Jahr 2016 verstarben in Deutschland rund 1.500 Frauen an einem invasiven Zervixkarzinom. Die Erkrankungs- und Sterberaten waren im letzten Jahrzehnt relativ stabil, nachdem die Inzidenzrate zwischen 1970 und 2000 auf etwa ein Viertel des Ausgangswertes gesenkt werden konnte [4].