Die Behandlung von gynäkologischen Tumoren, insbesondere in der fortgeschrittenen Therapiesituation, hat sich in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt. Auch im Bereich Diagnostik, teilweise aber auch in der Prävention und Nachsorge, wurden erhebliche Verbesserungen erreicht.
Ziel aller Bemühungen bei der Behandlung gynäkologischer Malignome ist die Sicherung einer möglichst guten Prognose und Lebensverlängerung unter Erhaltung der Lebensqualität – vor allem auch in der metastasierten Situation. Um dem gerecht zu werden, werden heute zunehmend personalisierte Behandlungskonzepte verfolgt, die prognostische und prädiktive Variablen in die Therapieentscheidung einbeziehen. Und zunehmend hält auch die Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren Einzug in die Behandlung gynäkologischer Tumoren. Bei allen Möglichkeiten, die neue medikamentöse Optionen bieten, darf allerdings nicht vergessen werden, dass es bei gynäkologischen Malignomen, die operabel sind, vor allem die Qualität der Operation ist, die über die Prognose der Patientinnen entscheidet. Das gilt in besonderem Maße für das Ovarialkarzinom.
Die folgenden drei Schwerpunktbeiträge, für die wir hochkarätige Autoren gewinnen konnten, bringen Sie auf den aktuellen Stand in puncto Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten beim Ovarial-, Zervix- und Endometriumkarzinom. Sogar neue Daten vom virtuellen ASCO 2020, sofern praxisrelevant, wurden in den Beiträgen bereits berücksichtigt. Die Redaktion wünscht Ihnen viele neue Erkenntnisse.
Claudia Schöllmann