Das Endometriumkarzinom – Epidemiologie, Risikofaktoren, Therapie
Das Endometriumkarzinom ist in entwickelten Ländern nach dem Mammakarzinom der häufigste maligne gynäkologische Tumor. Die Prognose ist insgesamt gut, weil die Tumoren meist sehr früh diagnostiziert werden; deshalb ist ein Screening asymptomatischer Frauen nicht angezeigt. Diagnostiziert wird das Endometriumkarzinom meist bei der Abklärung atypischer Blutungen durch vaginalen Ultraschall und Biopsie, im Regelfall gefolgt von einem operativen Staging mit Hysterektomie und Exploration des Abdomens. Therapie der Wahl ist die möglichst radikale Operation, an die sich in Abhängigkeit vom Rezidivrisiko eine adjuvante Strahlen- und/oder Chemotherapie anschließen kann. Die konservative hormonelle Behandlung zur Erhaltung der Fertilität kann bei jungen Patientinnen mit Kinderwunsch nach sorgfältiger Aufklärung über die möglichen Konsequenzen und über die erforderlichen engmaschigen Kontrollen eine zeitlich begrenzte Alternative sein. In den seltenen fortgeschrittenen Fällen kann eine Hormontherapie oder eine Chemotherapie (eventuell mit Bestrahlung) angeboten werden.
Endometriumkarzinom, Hysterektomie, adjuvante Therapie, Radiotherapie, Chemotherapie, Hormon-therapie
Epidemiologie und Risikofaktoren
Das Endometriumkarzinom (EC) tritt in Nordamerika und Westeuropa mit einer altersstandardisierten jährlichen Inzidenz von 9,9–15,0/100.000 Frauen auf, die mittlere 5-Jahres-Überlebensrate beträgt in Europa 72 %. In Deutschland ist es mit jährlich etwa 10.930 Neuerkrankungen und einem Anteil von 4,8 % das vierthäufigste Malignom der Frau und wird im Mittel mit 69 Jahren, am häufigsten aber zwischen dem 75. und dem 79. Lebensjahr diagnostiziert [1].
Faktoren, die das Risiko erhöhen bzw. erniedrigen, sind in Tab. 1 zusammengefasst.