Primär- und Rezidivtherapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms
Die Prognose eines fortgeschrittenen epithelialen Ovarialkarzinoms ist immer noch vergleichsweise schlecht, jedoch wurden in der Therapie der high-grade Ovarialkarzinome in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt. Ein essentieller Prognosefaktor bleibt die Qualität der Operation; dies konnte die letzte Qualitätssicherung Ovar (QS-Ovar) der AGO Studiengruppe bestätigen [1]. Aber auch Verbesserungen in der systemischen Therapie – Chemotherapie mit anschließender Erhaltungstherapie mit Angiogenese- und PARP-Inhibitoren – haben das progressionsfreie Überleben (PFS) von Patientinnen mit fortgeschrittenen high-grade Karzinomen signifikant und klinisch relevant verlängern können. Auch immunonkologische Ansätze werden aktuell intensiv untersucht.
Ovarialkarzinom, S3-Leitlinie, Primärtherapie, Platin, Bevacizumab, PARP-Inhibitoren, Rezidivtherapie, Immuncheckpoint-Inhibitoren, Paclitaxel, Carboplatin, Olaparib, Niraparib, Rucaparib, pegyliertes liposomales Doxorubicin, Pembrolizumab, Nivolumab, Avelumab, Atezolizumab
Für 2016 erfasste das Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert-Koch-
Instituts 7.350 Neuerkrankungen an einem Ovarialkarzinom in Deutschland; 5.486 Frauen sind 2016 an einem Ovarialkarzinom gestorben. Das relative 5-Jahres-Überleben liegt derzeit etwa bei 43 % über alle Stadien, das mittlere Erkrankungsalter bei 68 Jahren. 5–10 % aller bösartigen Erkrankungen des Eierstocks treten bereits unter dem 45. Lebensjahr auf, wobei es sich hier meist um Keimzelltumoren handelt [2].
Da Studien zum Screening mittels Bestimmung von CA 125 oder transvaginalem Ultraschall bisher keine Reduktion der Mortalität nachweisen konnten, wird ein generelles Screening als nicht sinnvoll erachtet [3]. Somit ist derzeit kein generelles Screening verfügbar. Die meisten Frauen befinden sich bei Erstdiagnose bereits in einem fortgeschrittenen Erkrankungsstadium, weshalb die Sterblichkeit noch immer hoch ist. Dennoch zeigte die aktuelle QS-Ovar, dass in Deutschland im Zeitraum 2004 bis 2016 das progressionsfreie Überleben (PFS) von Patientinnen mit einem bei Erstdiagnose fortgeschrittenen Ovarialkarzinom von 12,7 auf 20,5 Monate verbessert werden konnte. Das 2-Jahres-PFS stieg von 26,8 % auf 43,2 %. Dieser Effekt wurde mit der Behandlung an einem zertifizierten Zentrum assoziiert [1].
Die aktuelle Therapiestrategie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms basiert auf der operativen Therapie, der Chemotherapie und der Erhaltungstherapie. Dieser Therapieansatz könnte als „3-Säulen-Modell“ bezeichnet werden (Abb. 1).
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