Das Peniskarzinom stellt in Mitteleuropa und Nordamerika mit einer Inzidenz von 0,6–2,1 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner [1,2] eine seltene Tumorerkrankung dar, die vornehmlich den älteren Mann betrifft [3]. In Asien, Afrika aber auch im südamerikanischen Raum ist die Inzidenz des Peniskarzinoms mit 1–2% aller männlichen Malignome bedeutend höher, was auf sozioökonomische Faktoren und vorherrschende Hygienestandards zurückzuführen sein könnte. Die niedrige Inzidenzrate stellt die Behandlung des Peniskarzinoms vor besondere Herausforderungen. Die Datenlage zur Therapie des Peniskarzinoms ist dürftig, was zu einem geringen Evidenzgrad und dadurch teilweise inhomogener Behandlungsqualität in deutschen Kliniken führt. Um eine suffizientere Datenlage und Behandlungsqualität erreichen zu können, sollte daher – wie bereits in Großbritannien und den Niederlanden der Fall – eine Zentralisierung der Therapie implementiert werden. Bei einem lokal begrenzten Stadium ohne Metastasierung liegt die Heilungsrate bei > 90%. Im fortgeschrittenen Stadium oder im Falle eines Rezidivs besteht jedoch häufig keine kurative Therapieoption mehr. Somit ist die adäquate Therapie des Primärtumors und befallener Lymphknoten von immenser Wichtigkeit. Der folgende Beitrag soll einen Überblick über die aktuellen Konzepte in der Diagnostik und Therapie dieser Erkrankung geben.
Schlüsselwörter: Peniskarzinom, Operation, Strahlentherapie, Lymphadenektomie, Chemotherapie, zielgerichtete Therapie