„In der GMMG-HD7 verglich man in der 18-wöchigen Induktionsphase Isatuximab (Sarclisa®) plus VRd (IsaVRd) mit VRd“, erklärte Prof. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg. Nach der autologen Stammzelltransplantation (ASZT) wurden die Probanden für die Erhaltungstherapie erneut randomisiert; sie erhielten entweder Isatuximab plus Lenalidomid oder Lenalidomid allein. Am Ende der Induktionsphase zeigte sich in der Intention-to-treat-Population eine deutlich höhere Negativität der minimalen Resterkrankung (10-5) unter IsaVRd (50,1 %) im Vergleich zur Kontrollgruppe (35,6 %; p < 0,001). Zudem ergab sich unter IsaVRd eine Verringerung des Risikos für Krankheitsprogression oder Tod um 30 %, unabhängig von der Erhaltungstherapie. Diese Ergebnisse basieren auf einer medianen Nachbeobachtungszeit von 47 Monaten nach der ersten Randomisierung. Sicherheit und Verträglichkeit entsprachen dem bekannten Sicherheitsprofil von IsaVRd [1].
Der Vorteil eines zusätzlichen CD38-Antikörpers wird demnach im Wesentlichen getragen durch seine Zugabe in der Induktionsphase. Ob in der Erhaltungstherapie darauf verzichtet werden kann, ist nach Aussage von Goldschmidt noch nicht abschließend zu bewerten. Er betonte jedoch: „Eine erfolgreiche Induktionstherapie vor einer ASZT ist entscheidend für optimale Ergebnisse in der Erstlinientherapie.“ Hier konnte die Kombination IsaVRd anhaltende Vorteile belegen. Die Einreichung eines Zulassungsantrags für diese Kombination in der EU wird für die kommenden Monate erwartet. In der Onkopedia-Leitlinie wird die Vierfachkombination mit CD38-Antikörpern für die entsprechende Klientel bereits empfohlen [2].
Reimund Freye