In die LAURA-Studie waren 216 Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen, inoperablen NSCLC eingeschlossen, deren Tumoren EGFRm als Deletion im Exon 19 oder als Substitutionsmutation im Exon 21 (L858R) aufwiesen und deren Erkrankung während oder nach einer platinhaltigen RCT nicht fortgeschritten war. Sie erhielten im Anschluss an die RCT 2:1-randomisiert entweder Osimertinib (Tagrisso®) 80 mg einmal täglich oder Placebo.
Wie Prof. Niels Reinmuth, München-Gauting, berichtete, zeigte sich unter Osimertinib eine siebenfache Verlängerung des medianen PFS von 5,6 Monaten im Placeboarm auf 39,1 Monate im Osimertinib-Arm (Hazard Ratio 0,16; 95 %-Konfidenzintervall 0,10–0,24; p < 0,001). Zudem war die Tumoransprechrate höher (57 vs. 33 %): In allen Organen wurden weniger neue Läsionen verzeichnet; insbesondere traten 72 % seltener neue ZNS-Läsionen im Vergleich zu Placebo auf. Die Daten zum Gesamtüberleben waren noch nicht reif [1].
Reinmuth und Prof. Stefan Rieken, Göttingen, stimmten überein, dass die Studie wichtige Implikationen über die bessere Therapie für Erkrankte mit EGFRm NSCLC hinaus hat: So sei ab sofort auch im Stadium III auf EGFRm zu testen und anschließend Osimertinib zeitlich unbegrenzt zu geben. Denn es sei davon auszugehen, dass keine Heilung mit einer einmaligen RCT und einer zeitlich begrenzten, konsolidierenden Therapie möglich sei. Dies müsse den Betroffenen vermittelt werden. Weiterhin seien Magnetresonanztomografien des Kopfes einmal im Quartal wichtig, um mögliche ZNS-Metastasen frühzeitig zu detektieren – auch wenn Osimertinib das bei EGFRm erhöhte Risiko dafür erheblich senken würde. Falls aber doch welche aufträten, sei eine Präzisionsstrahlentherapie möglich.
Anne Benckendorff