AQUILA: Daratumumab mono halbiert Progressionsrisiko beim Hochrisiko-SSM
Bei Patienten mit Hochrisiko-SMM besteht ein hohes Risiko, dass sich die Plasmazellstörung in ein MM mit Endorganschäden weiterentwickelt. Die Phase-III-Studie AQUILA untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit einer dreijährigen Behandlung mit dem subkutan applizierten CD38-Antikörper Daratumumab (D) als Monotherapie bei einer SSM-Population mit hohem Progressionsrisiko gegen den Standard aktives Monitoring. Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS).
Laut Prof. Meletios Athanasios Dimopoulos, Athen, Griechenland, war das Risiko für Progression oder Tod nach einem medianen Follow-up von 65,2 Monaten unter dem Einfluss von D um 51 % vermindert (medianes PFS nicht erreicht vs. 41,5 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,49; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,36–0,67; p < 0,0001), bei einer 60-Monats-PFS-Rate von 63,1 versus 40,8 % [1]. Das Delta zwischen beiden Behandlungsarmen vergrößerte sich im Zeitverlauf, obwohl die dreijährige Behandlungszeit abgeschlossen war. Auch ein starker Trend hin zu einer Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS) war zu erkennen (HR 0,52; 95 %-KI 0,27–0,98). Die Behandlung mit D mono war gut verträglich, was sich an der niedrigen Rate an nebenwirkungsbedingten Behandlungsabbrüchen (6,7 %) zeigte – bei stabiler Lebensqualität. Dimopoulos zufolge könnte die frühe Intervention mit D mono Erkrankten mit Hochrisiko-SSM die Möglichkeit bieten, die Progression in ein MM sowie das Auftreten von Endorganschäden zu verzögern beziehungsweise zu vermeiden und das Überleben zu verlängern.
Transplantationsgeeignetes NDMM: PFS-Vorteil für Isatuximab/VRd versus VRd
Moderne Vierfachkombinationen unter Einbeziehung eines CD38-Antikörpers setzen sich bei Erkrankten mit NDMM unabhängig von der Transplantationseignung immer mehr durch. Aktuelle Studiendaten vom ASH 2024 untermauern diesen Trend.
Bei transplantationsgeeigneten Erkrankten wird durch Addition des CD38-Antikörpers Isatuximab zur Standard-Triplette Lenalidomid, Bortezomib und Dexamethason (VRd) bereits nach der Induktion (drei Zyklen vor Hochdosischemotherapie und autologer Stammzelltransplantation [ASZT]) ein tiefes Ansprechen erzielt, so die Daten der Phase-III-Studie HD7 der GMMG (German-Speaking Myeloma Multicenter Group). Die primäre Studienanalyse hatte nach der 18-wöchigen Induktion überlegene Raten für die MRD(Messbare Resterkrankung)-Negativität (primärer Endpunkt; 10–5 Level) zugunsten von VRd gezeigt (50 vs. 36 %; Odds Ratio [OR] 1,83; 95 %-KI 1,34−2,51; p = 0,00017) [2], die sich nach Abschluss der ASZT noch einmal deutlich erhöhten (66,2 vs. 47,7 %; OR 2,13; p < 0,001) [3]. Aktualisierte Daten vom ASH 2024 ergaben nun, dass sich der MRD-Vorteil auch in einen PFS-Benefit übersetzt [4].