Der STAMP(„specifically targeting the ABL myristoyl pocket“)-Inhibitor Asciminib (ASC) ist bisher als Folgetherapie bei CML-CP zugelassen. In der ASC4FIRST-Studie hatte ASC in der Erstlinientherapie zu höheren Raten eines majoren molekularen Ansprechens (MMR, BCR::ABL1IS < 0,1 %) geführt als die Therapie mit einem anderen TKI nach Wahl des Prüfarztes [1]. In den USA hat ASC bereits die Erstlinienzulassung erreicht. Prof. Jorge E. Cortes, Augusta, GA/USA, präsentierte in San Diego, CA/USA, die 96-Wochen-Ergebnisse der ASC4FIRST-Studie und betonte dabei das günstigere Nutzen-Risiko-Profil von ASC im Vergleich zu den an der ATP(Adeosintriphosphat)-Bindungsstelle von der Tyrosinkinase ABL1 bindenden Standard-TKI (S-TKI) [2]. In der Studie hatten Prüfärzte vor der Randomisierung für jeden einzelnen Patienten die im S-TKI-Arm zu verabreichende TKI-Therapie festlegen müssen. Daraufhin erfolgte die Randomisierung in den ASC- und S-TKI-Arm stratifiziert für diese vorab festgelegte Therapie. So war ein Vergleich der ASC- und S-TKI-Gruppe insgesamt möglich, aber auch der Vergleich der Strata, die vor der Randomisierung für Imatinib oder ein Zweitgenerations-TKI vorgesehen waren.
Der bereits nach 48 Wochen gezeigte MMR-Vorteil von ASC gegenüber S-TKI insgesamt wurde nach 96 Wochen bestätigt (74,1 vs. 52,0 %; p < 0,001). Auch der MMR-Unterschied der Imatinib-Strata fiel signifikant zugunsten von ASC aus (76,2 vs. 47,1 %; p < 0,001) (Tab. 1).