Bei AML-Erkrankten wird eine Prävalenz der IDH1-Mutation von etwa 10 % beobachtet. Die Zulassungsstudie AGILE zeigte für Ivosidenib (Tibsovo®) in Kombination mit Azacitidin beim neu diagnostizierten AML Komplettremissionen bei 47 % der Betroffenen versus 15 % im Kontrollarm mit Placebo plus Azacitidin.
Wie Prof. Klaus Metzeler, Leipzig, erklärte, wurde auch das mediane Gesamtüberleben (OS) durch die zusätzliche Ivosidenib-Gabe von 7,9 auf 29,3 Monate verdreifacht und das Risiko zu versterben um 56 % signifikant reduziert (Hazard Ratio 0,44; 95 %-Konfidenzintervall 0,27– 0,65; p = 0,001) [1]. Für die Erstlinientherapie nicht fitter AML-Patienten empfahl Metzeler auf Basis der verfügbaren Daten die Behandlung mit Azacitidin plus Ivosidenib im Falle einer vorliegenden IDH1-Mutation, Azacitidin plus Venetoclax bei IDH1-Wildtyp sowie eine Monotherapie mit hypomethylierenden Substanzen (HMA) als palliative Alternative bei TP53-mutierten Erkrankten.
Auch bei circa 15 % der Betroffenen mit intrahepatischem CCA wird eine IDH1-Mutation identifiziert. „Zielgerichteten Behandlungen gehört die Zukunft“, erklärte Prof. Christoph Roderburg, Düsseldorf, und er betonte die klinische Relevanz einer frühzeitigen Testung auf IDH1- und andere behandelbare Mutationen. Ivosidenib ist eine zielgerichtete Zweitlinienoption beim CCA, mit der in der ClarIDHy-Studie ein signifikant verlängertes progressionsfreies Überleben (PFS) im Vergleich zu Placebo erreicht wurde [2].
Ine Schmale