Therapiekombinationen beim ccRCC
Es ist unbestritten, dass die Verfügbarkeit von ICI-basierten Kombinationstherapien die Behandlung des metastasierten RCC erheblich verbessert hat. Heutzutage sind vier TKI-ICI-Kombinationen für den klinischen Alltag zugelassen:
- Axitinib plus Pembrolizumab,
- Axitinib plus Avelumab,
- Cabozantinib plus Nivolumab und
- Lenvatinib plus Pembrolizumab.
Diese werden ergänzt durch die reine ICI-Kombination von Nivolumab und Ipilimumab [2]. Die Daten dieser Behandlungen stammen aus Phase-III-Studien, in die „nur“ Patient:innen mit einem ccRCC eingeschlossen waren. Dies ist im klinischen Alltag problematisch, da diese Daten nicht auf das non-ccRCC angewendet werden können. Aufgrund ihres Zulassungsstatus können diese ICI-Kombinationen jedoch auch bei Patient:innen mit einem non-ccRCC im klinischen Alltag eingesetzt werden.
Therapie des non-ccRCC in Analogie zum ccRCC
Die historische Entwicklung der evidenzbasierten Therapie des non-ccRCC folgte in der Regel der Entwicklung der Therapie des ccRCC: Sobald positive Studiendaten für das ccRCC vorlagen, wurden diese Therapien auch beim non-ccRCC in Studien und im klinischen Alltag eingesetzt. Voraussetzung war, dass dies der Zulassungsstatus erlaubt hat, was auch meistens der Fall war.
Es ist daher keine Überraschung, dass die meisten Studiendaten für die TKI- und die mTOR-Inhibitor-Monotherapie verfügbar sind. Denn bei diesen hat es sich – im Vergleich zu den ICI-Kombinationen – historisch um die älteren Daten gehandelt. Sie stammen überwiegend aus den alten Subgruppenanalysen oder den Expanded-Access-Programmen nach der TKI-Zulassung. Die Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS), des Gesamtüberlebens (OS) und der objektiven Ansprechraten (ORR) mit TKI-Monotherapien erwies sich insgesamt als mäßig effektiv [3–5] (Abb. 1).