Die medikamentöse Therapie der Nierenzellkarzinome ist den fortgeschritten metastasierten oder rezidivierten Tumoren vorbehalten. Die Einführung der Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) war ein erster Meilenstein in der Behandlung des mRCC. Denn durch die TKI-Monotherapie konnten in dieser Patientengruppe ein medianes Gesamtüberleben (mOS) von 29 Monaten und eine 5-Jahres-Überlebensrate von 20 % erzielt werden [1].
Mit der Einführung der ICI ist es in der Behandlung des mRCC zu einem weiteren Paradigmenwechsel gekommen. Das mOS konnte so auf über 40 Monate gesteigert werden. Zudem zeigte sich auch die 5-Jahres-Überlebensrate mit circa 47 % noch weiter verbessert [2, 3].
Therapiestratifizierung
Die ICI haben die Vorgehensweise zur Behandlung von Patient:innen mit einem mRCC grundlegend verändert. In Abhängigkeit des Therapieregimes existieren nun in der Erstlinientherapie fünf zugelassene Kombinationen:
- Axitinib plus Pembrolizumab,
- Axitinib plus Avelumab,
- Cabozantinib plus Nivolumab,
- Ipilimumab plus Nivolumab und
- Lenvatinib plus Pembrolizumab.
Die Studienergebnisse zu den einzelnen Substanzkombinationen können nur bedingt miteinander verglichen werden, da die Patientenpopulationen in den Untersuchungen verschieden sind und sich unter anderem in der Zusammensetzung ihrer Risikogruppen, aber auch in der Nachbeobachtungszeit unterscheiden (Tab. 1).