Unlösbar? Mitnichten!

Kein anderes medizinisches Fach liefert unserem Gesundheitssystem so viele quantitative Daten wie die Laboratoriumsmedizin – Schätzungen gehen von vier bis fünf Millionen Laborwerten pro Tag (!) aus. Erst wenn diese gewaltige Informationsflut standardisiert gespeichert und zugänglich gemacht wird, kann der darin verborgene Wissensschatz mithilfe von Computern gehoben werden.
Kurz nach der Verabschiedung des E-Health-Gesetzes Ende 2015 trat die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft mit der Bitte an die Fachgesellschaft DGKL heran, einen Standardisierungsvorschlag für Laborwerte zu machen, damit zum Beispiel Apotheker:innen auch ohne Detailwissen über Jaffé-Methoden und SI-Einheiten Kreatininwerte für die Abgabe eines nierengängigen Medikaments beurteilen können.
Die Aufgabe erschien zunächst fast unlösbar, aber 2017 publizierten wir seitens der DGKL-Sektion Labormanagement als Lösung den zlog-Wert [1], der inzwischen Bestandteil der hier vorgestellten „Medizinischen Informa­tionsobjekte“ (MIO) in der elektronischen Patientenakte geworden ist. Den drei Autoren des Leitartikels danke ich für ihr Engagement, die Theorie nun in gelebte Realität zu überführen –  als Fachberater der KBV, als Vermittler von digitaler Kompetenz bzw. als Vorsitzender der DGKL-Sektion Labormanagement.